Freilassung von Geiseln gefordert
Israel bietet laut Medienberichten einwöchige Feuerpause im Gaza-Krieg an

20.12.2023 | Stand 20.12.2023, 8:19 Uhr

Israel hat in Verhandlungen über eine Freilassung weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen Medienberichten zufolge eine erneute Kampfpause von mindestens einer Woche angeboten. − Foto: Israeli Army / AFP

Israel hat in Verhandlungen über eine Freilassung weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen Medienberichten zufolge eine erneute Kampfpause von mindestens einer Woche angeboten.



Wie das Nachrichtenportal „Axios“ in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf zwei israelische Beamte sowie eine weitere informierte Quelle berichtete, erwarte Israel im Gegenzug von der islamistischen Hamas die Freilassung von mehr als drei Dutzend Geiseln. Israels Präsident Izchak Herzog hatte am Vortag eine neue Kampfpause in Aussicht gestellt. „Israel ist zu einer weiteren humanitären Pause und zusätzlicher humanitärer Hilfe bereit, um die Freilassung von Geiseln zu ermöglichen“, sagte er laut einem Sprecher zu Diplomaten.

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Der Vorschlag Israels einer mindestens einwöchigen Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung von rund 40 Geiseln sei über den Vermittler Katar unterbreitet worden, berichtete das Nachrichtenportal. Dabei gehe es um die restlichen der noch in Gaza festgehaltenen Frauen, Männer über 60 Jahre und andere Geiseln, die krank oder schwer verwundet seien und dringend medizinische Hilfe benötigten, hieß es.

Noch mindestens 109 Geiseln



Es sei Israels erster Vorschlag seit dem Verstreichen einer einwöchigen Feuerpause im vergangenen Monat, berichtete „Axios“. Dabei waren 105 Geiseln freigekommen. Im Gegenzug ließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen frei. Laut der „Washington Post“ erwägen israelische Beamte eine Waffenruhe, „die vielleicht zwei Wochen dauern könnte“. Man wolle der Hamas so die Möglichkeit geben, die Geiseln zusammenzuholen und in Sicherheit zu bringen. Es sei auch möglich, dass Israel nach der Waffenruhe seine Streitkräfte vor allem im Norden des Gazastreifens auf Stellungen zurückzieht. Israel wolle die Freiheit haben, den Konflikt schrittweise zu deeskalieren, wenn es die Umstände erlauben.

Medien hatten am Montag berichtet, Mossad-Chef David Barnea berate mit CIA-Direktor William Burns und Katars Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani in Warschau über neue Verhandlungen mit der Hamas. Dabei hatte die Terrororganisation zuvor eigentlich noch gesagt, keine Verhandlungen ohne ein Ende der Kampfhandlungen Israels führen zu wollen. Nach israelischen Schätzungen werden derzeit noch mindestens 109 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Die Hamas gebe zudem Leichen mehrerer entführter Menschen nicht heraus.

− dpa