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Grünen-Politiker Hofreiter verurteilt härtere Gangart an den EU-Außengrenzen

07.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:33 Uhr

Anton Hofreiter (MdB/Bündnis 90/Die Grünen). −Foto: Peter Kneffel/dpa

In die Debatte um die künftige Ausrichtung der europäischen Asylpolitik hat Grünen-Politiker Anton Hofreiter eine härtere Gangart an den EU-Außengrenzen verurteilt.

„Alle Forderungen nach Abschottung laufen ins Leere, wenn die Herkunftsländer ihre Staatsbürger nicht wieder aufnehmen wollen“, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. „Um Migration besser zu regeln, müssen wir mit den Ländern des globalen Südens in der Migrationsfrage auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Wer einfach nur Zäune hochzieht, löst das Problem nicht.“ Flucht werde dadurch einfach nur noch gefährlicher, warnte Hofreiter.

„Solidarisches Verhalten nötig“



„Wenn wir in Europa unsere eigenen Werte nicht ernst nehmen und bald noch mehr Menschen im Mittelmeer sterben lassen, bekommen wir auch geopolitisch ein Problem. Wie können wir international noch die Fahne von Rechtsstaat und Demokratie hochhalten, wenn uns das Leben der Staatsbürger des globalen Südens nichts wert ist?“

Innerhalb Europas sei es „entscheidend, dass Deutschland mit den Staaten an den Außengrenzen solidarisch ist“. Hofreiter sprach sich für eine „gerechte Lastenverteilung in Europa“ aus. Dies müsse das Ziel einer Fortentwicklung des europäischen Asylsystems sein. Außerdem dürfte bei der aktuellen Debatte nicht vergessen werden, dass es in der EU nicht nur einen Fachkräftemangel sondern mittlerweile einen allgemeinen Arbeitskräftemangel gibt. „Eine Stärkung legaler Migrationswege ist nicht nur human, sondern auch in unserem eigenen wirtschaftlichen Interesse“, sagte Hofreiter.