Präsidentschaftswahlkampf
Donald Trump gewinnt erste Vorwahl der Republikaner im US-Bundesstaat Iowa

16.01.2024 | Stand 16.01.2024, 7:33 Uhr

Donald Trump feiert neben neben seinem Sohn Eric bei einer Caucus-Party in Des Moines. − Foto: Andrew Harnik/AP

Bei der ersten Vorwahl der Republikaner um die US-Präsidentschaftskandidatur der Partei hat der frühere Präsident Donald Trump einen Sieg eingefahren. Das berichteten die Fernsehsender CNN, Fox News und CBS am Montagabend (Ortszeit) übereinstimmend unter Berufung auf eigene Prognosen.



Der Sieg Trumps war erwartet worden. Der 77-Jährige führte in Umfragen mit großem Abstand vor der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, und Floridas Gouverneur Ron DeSantis. Dass er das Rennen aber derart früh am Abend für sich entschied, kam überraschend.

Parteibasis bestimmt Präsidentenkandidaten



In den USA bestimmt die Parteibasis ihre Kandidatin oder ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl. Das Abstimmungsverfahren der Vorwahlen ist komplex und von Staat zu Staat unterschiedlich. Der Auftakt der republikanischen Vorwahlen Iowa läutet das Wahljahr ein. Am 5. November findet schließlich die eigentliche Präsidentenwahl statt. Iowa hat zwar zahlenmäßig geringe Bedeutung für die Kandidatenkür. Doch wer in dem kleinen Bundesstaat im Mittleren Westen gut abschneidet, kann mit Rückenwind bei den künftigen Abstimmungen rechnen.

Die Entscheidung fiel nicht in Wahllokalen, sondern bei kleinen Parteiversammlungen, sogenannten Caucus-Treffen. Sie fanden am Montagabend (Ortszeit) an ganz verschiedenen Orten bei extremer Kälte statt. Die Anhänger der Republikaner kamen trotz Temperaturen von minus 20 Grad und mehr in Kirchen oder Gemeindesälen zusammen, um für ihren Favoriten oder ihre Favoritin zu stimmen.



US-Medien sagten Trump nach der Stimmabgabe im Bundesstaat Iowa am Montagabend (Ortszeit) eine nie dagewesene Führung von 32 Prozentpunkten vor dem zweitplatzierten Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, voraus. Trump sagte nach seinem Sieg, es sei nun an der Zeit „für unser Land zusammenzukommen“.

Der Gouverneur des US-Bundesstaats Florida, Ron DeSantis, den zweiten Platz belegt. DeSantis lag Medienprognosen zufolge bei der Abstimmung im Bundesstaat Iowa am Montagabend (Ortszeit) mit 21,2 Prozent der Stimmen knapp vor der ehemaligen US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, die auf 19,1 Prozent kam.

Ein vierter Präsidentschaftsbewerber, der Unternehmer Vivek Ramaswamy, zog als abgeschlagener Viertplatzierter seine Bewerbung zurück. Trump habe nun seine „volle Unterstützung“ im Rennen um das Weiße Haus, sagte Ramaswamy vor Anhängern nach Bekanntwerden der Prognosen.

Ein Wintersturm hatte den Wahlkampf am Wochenende beeinträchtigt - etliche Wahlkampfauftritte wurden abgesagt. Auf den Sturm folgte dann extreme Kälte, der Wetterdienst warnte vor „lebensgefährlichen“ Bedingungen.

Trump war in Iowa in der Favoritenrolle



Umfragen hatten Trump vorab durchgehend klar in der Favoritenrolle bei der Abstimmung gesehen. Er liegt mit weitem Abstand vor seinen parteiinternen Mitstreitern. Interessant wird sein, wie stark Trumps Ergebnis in Iowa am Ende ausfällt und wer an zweiter Stelle landet. Dies war zunächst noch nicht klar.

Der frühere Präsident ist zwar mitten im Wahlkampf mit vier strafrechtlichen Anklagen konfrontiert - unter anderem wegen seines Feldzuges gegen seine Niederlage bei der Präsidentenwahl 2020. Das ändert aber bisher nichts an der Beliebtheit des Republikaners in seiner Partei. Trump hatte bei der Wahl damals gegen den Demokraten Joe Biden verloren. Seine Niederlage erkennt er bis heute nicht an, sondern verbreitet weiter Lügen, er sei durch massiven Wahlbetrug um einen Sieg gebracht worden.

Bei den Demokraten läuft das Prozedere der Vorwahlen in diesem Jahr etwas anders. Das Rennen bei ihnen gilt außerdem als ausgemacht. Amtsinhaber Biden will für seine Partei noch einmal ins Weiße Haus einziehen. Ernstzunehmende Konkurrenz in seiner Partei hat der 81-Jährige nicht.

− dpa/AFP