Schulbarometer
Bildungsministerin sieht in Lehrermangel „immer massiveres Problem“

18.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:13 Uhr

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. −Foto: Michael Kappeler/dpa

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger zeigt sich von den Ergebnissen des Bildungsbarometers der Robert-Bosch-Stiftung alarmiert.



Die FDP-Politikerin sagte der Mediengruppe Bayern: „Das Schulbarometer ist die nächste Studie, die die Alarmglocken schrillen lässt. Der Lehrkräftemangel wird zu einem immer massiveren Problem.“ Zugleich zeige sich, dass gerade Schüler an Schulen in sozial benachteiligter Lage besonders deutliche Lernrückstände hätten und zusätzliche Unterstützung bräuchten.

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Stark-Watzinger will hier mit dem von ihr geplanten Startchancen-Programm, das sich an Schulen in Brennpunkten richten soll, gegensteuern. „Ich will mit unserem Startchancen-Programm ansetzen, das bis zu 4000 Schulen zu Startchancen-Schulen machen soll. Wir wollen damit gezielt fördern, statt Geld mit der Gießkanne zu verteilen. Zudem soll es wissenschaftlich begleitet werden. Das Startchancen-Programm wird einen substanziellen Beitrag dazu leisten, um Bildungserfolg und soziale Herkunft zu entkoppeln“, so die Ministerin.

Busse (SPD): Bringschuld auch bei Universitäten



Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Berlins Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD), sieht eine Bringschuld nicht nur bei den Ländern, auch die Universitäten seien gefordert. Sie sagte der Mediengruppe Bayern: „Für eine mittel- und langfristige Lösung des Fachkräftemangels haben die Länder ihre Ausbildungskapazitäten massiv ausgeweitet und ihre Maßnahmen zur Personalgewinnung intensiviert. Die Universitäten sind aufgefordert, ausreichend auszubilden und Lehramtsstudierende beispielsweise durch zielführende Beratung zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.“

Kurzfristig verspricht Busse mehr Seiteneinsteiger und der Abordnung von anderen weniger belasteten Schultypen: „Kurz- und mittelfristig begegnen wir dem Lehrkräftemangel mit einer Vielzahl von Maßnahmen vor Ort in den Schulen wie beispielsweise der Ausweitung der Qualifizierung von sogenannten Seiten- bzw. Quereinsteigern, der Aufstockung von Teilzeitlehrkräften, der Abordnung von Lehrkräften eines anderen Lehramtstyps, aber auch der Ausweitung von Weiterbildungsmaßnahmen, mit denen im Dienst befindliche Lehrkräfte eine Lehrbefähigung für eine andere Schulart oder ein weiteres Unterrichtsfach erwerben können. Hinzu kommen der qualifizierte Einsatz bereits pensionierter Lehrer oder auch von Masterstudierenden, die Flexibilisierung von Einstellungsterminen, die teilweise Zurücknahme von Abordnungen und vieles mehr.“