Eigentlich ist es nur ein Spielzeug-Auto aus Lego-Steinen, also klein und garantiert ohne Abgase inklusive CO2. Doch allein die Bauform des beim Discounter Lidl beworbenen Gefährts war für einen CDU-Politiker genug für einen Wut-Post auf Twitter.
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„Sagt mal, @lidl , habt Ihr den Schuss nicht gehört?“, fragt
Heinrich Strößenreuther auf seinem Twitter-Account „wegeheld“.
Er stört sich offenbar daran, dass das Auto nicht wie ein Kleinstwagen rüberkommt, sondern eine Nummer größer ausfällt. Mit markanten Merkmalen wie Heckspoiler, großen Reifen, einem Air Scoop auf der Motorhaube und markanten Seitenauspuff-Rohren soll hier offensichtlich ein stark motorisiertes Modell imitiert werden. „Kreatives Spielen, fiesester SUV, Klimakrise und happy Kids, häää?“, schreibt der Umwelt-Politiker dazu.
Sagt mal, @lidl , habt Ihr den Schuss nicht gehört? Kreatives Spielen, fiesester SUV, Klimakrise und happy Kids, häää? pic.twitter.com/MBi1OSD7uZ — Heinrich Strößenreuther (@wegeheld) July 11, 2023
Auf Twitter wurde der Beitrag mehr als 2000 mal kommentiert – überwiegend offensichtlich von Auto-Fans. Manche fragen sich, ob das Satire war. Andere fragen sich, wo der Klima-Politiker da ein SUV sieht, denn das abgebildete Auto sei ein Muscle-Car.
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Wer ist der Politiker, der sich über ein Lego-Auto aufregt?
Laut „taz“ ist der 55 Jahre alte Heinrich Strößenreuther der „erfolgreichste Verkehrslobbyist Deutschlands“ und laut „Zeit“ der „Verkehrsrebell im schwarzen Anzug“. 2021 gründete das CDU-Mitglied die KlimaUnion, um CDU und CSU dabei zu unterstützen, eine wirksame 1,5-Grad-Politik zu entwickeln.
Aufgewachsen ist er nach eigenen Angaben auf der Homepage seiner „Agentur für clevere Städte“ in einem bürgerlichen, christlichen CDU-Elternhaus in einem kleinen Dorf in Friesland. Dort sei schon in den 70er Jahren Müll getrennt und wenig Auto gefahren worden.
Strößenreuther selbst zeigte sich in einem weiteren Twitter-Post überrascht, was für Reaktionen man mit so einem Beitrag hervorrufen kann. In einem Kommentar erklärt er auch seine Motivation dazu. Vordergründig könne tatsächlich denken, „wie doof ist das denn“. „Wenn wir aber später über Verkehr diskutieren, wirkt solch Kinderspielzeug im Unterbewusstsein mit“, schreibt er weiter.
Interessant, was man für Reaktionen so hervorrufen kann ... https://t.co/h428KAx53b — Heinrich Strößenreuther (@wegeheld) July 12, 2023
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In Europa gebaute Autos wurden zuletzt größer und schwerer
Die in Europa gebauten Autos wurden nach Daten des französischen Beratungsunternehmens Inovev in den vergangenen Jahren immer größer und schwerer. Hauptursache sei die wachsende Nachfrage nach SUVs und Elektroautos (BEV). Im Durchschnitt seien die in Europa gebauten Autos heute 7 Zentimeter höher, 10 Zentimeter breiter und 20 Zentimeter länger als im Jahr 2000. Das durchschnittliche Gewicht habe bis 2022 sogar um 20 Prozent zugelegt
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