Weltfahrradtag am Samstag
So machen Sie Ihr Fahrrad startklar für die Radtouren im Sommer

02.06.2023 | Stand 15.09.2023, 21:53 Uhr

Bei sommerlichem Wetter ist es naheliegend, eine Radtour zu machen. Wer sein Rad dafür erst noch aus dem Winterschlaf holt, sollte es einem Frühjahrs-Check unterziehen. −Symbolbild: Getty Images

Die einen Radfahrer sind das ganze Jahr über mit dem Fahrrad unterwegs, andere holen es erst zu den sommerlichen Temperaturen aus dem Keller. Beide Gruppen sollten mindestens einmal im Jahr ihren Drahtesel auf die Fahrtauglichkeit prüfen. Anlässlich des Weltfahrradtags finden Sie hier die wichtigsten Tipps dazu:



Der bayerische Landesverband des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) empfiehlt, sein Rad mindestens einmal im Jahr einem gründlichen Check zu unterziehen. Dabei nennt der Verband einige Tipps, die man beachten muss, um sein Fahrrad frühlingsfit zu machen.

Ersten Überblick verschaffen



Bevor man intensiv jedes kleine Detail überprüft, gilt es, sich einen ersten Überblick zu verschaffen und grobe Mängel wie etwa einen platten Reifen oder einen verformten Rahmen auszuschließen. Der ADFC empfiehlt, das Fahrrad bei Verformungen oder Rissen in eine Werkstatt zu bringen.

Entdeckt man auf den ersten Blick keine Mängel an Reifen, Rahmen oder Lenker, kann man das Rad putzen. Wenn dieses das ganze Jahr über im Einsatz ist, gilt es zunächst, Reste von Streusalz und Split zu entfernen.

Für die Entfernung von grobem Schmutz eignet sich laut AFDC ein Handfeger. Danach kann man mit warmem Wasser und Spülmittel – alternativ mit einem speziellen Fahrradreiniger – und einem Lappen oder einem Schwamm weiterputzen. Ein Hochdruckreiniger hingegen sollte nicht zum Einsatz kommen. An Stellen, die man mit Lappen und Feger nur schwer erreicht – darunter zum Beispiel die Federgabel, Innenlager oder die Zahnräder an der Schaltung –, kann man eine alte Zahnbürste zur Reinigung nutzen.

Erst das Rad, dann die Kette



Ist das Fahrrad sauber, kann man sich der Fahrradkette widmen. Dazu sprüht man Kettenreinigungsmittel auf, lässt es einwirken und zieht die Kette anschließend mehrere Runden durch einen Putzlappen. Danach sollte man die Kette neu ölen. Aber Achtung: Hier darf man nicht zu viel Öl auftragen und vor allem kein Fett an die Felgen oder die Bremsbeläge kommen lassen.

Bremsen checken



Ist das Fahrrad sauber, sollte man prüfen, ob es auch verkehrssicher ist. Besonders wichtig dabei ist die Bremse – denn wenn die nicht richtig funktioniert, kann es gefährlich werden. Der ADFC empfiehlt, die Bremsklötze zu tauschen, wenn die Querrillen nicht mehr klar erkennbar sind oder sich eine Kante eingebremst hat. Bei hydraulischen Bremsen rät der ADFC dazu, diese zu entlüften, „wenn bei maximaler Handkraft weniger als ein Finger zwischen Bremshebel und Griff passt“.

Wenn sich auf den Bremsklötzen übrigens Bremsstaub befindet, kann man diesen mit einer Nagelfeile oder grobem Schmirgelpapier entfernen, empfiehlt der ADFC.

Auch das Licht ist wichtig



Wer abends während der Dämmerung oder bei Nacht unterwegs ist, sollte ein funktionierendes Fahrradlicht sowie Reflektoren am Rad haben. Ohne kann man leicht übersehen werden.

Die Leuchten sollten außerdem nicht nur funktionieren, sondern auch sauber und richtig eingestellt sein, sodass andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. Werden die Lichter per Akku betrieben, muss dieser aufgeladen sein.

Sind die Reifen in Ordnung?



Auch den Reifendruck sollte man kontrollieren. Ist dieser zu niedrig, ist das Fahren nicht nur mühsamer, sondern es kann langfristig auch zu einem Schaden am Fahrrad führen. Wie hoch der Reifendruck idealerweise sein sollte, steht auf den Reifenflanken. Zu einem niedrigen Luftdruck kann übrigens ein sogenannter schleichender Platten führen. Deswegen sollten Sie Ihren Reifen regelmäßig auf Löcher kontrollieren. Die können Sie dann entdecken, wenn Sie den aufgepumpten Fahrradschlauch in einen Eimer Wasser legen. Sollten sich kleine Bläschen im Wasser bilden, ist der Reifen undicht.

Nebst dem Reifendruck sollten Sie auch testen, ob der Reifen rund läuft. Das können Sie am Abstand zwischen Reifen und Gabel erkennen. Ist dieser immer gleich, ist das Rad intakt. Sollte dem nicht so sein, gehört das Fahrrad in die Werkstatt. Der ADFC empfiehlt zudem, vor der ersten Fahrt nach einer Winterpause zu testen, ob noch alle Schrauben festgezogen sind.

Was man zusätzlich bei E-Bikes und Pedelecs beachten sollte



Wird ein Rad durch einen Akku unterstützt, so sollte dieser auch einwandfrei funktionieren. Wenn Sie also ein Pedelec oder ein E-Bike in der Garage stehen haben, sollten Sie darauf achten, dass die Kontaktpunkte der Batterie sauber sind. Zur Reinigung kann man ein trockenes Tuch verwenden. Wenn Probleme beim Aufladen des Akkus auftreten, sollte man das Rad in die Werkstatt bringen.

Vor der Radtour



Hat das Rad den Fahrtüchtigkeits-Check bestanden, kann es eigentlich schon losgehen. Bevor man eine große Radtour startet, gibt es allerdings ein paar Dinge, die man beachten sollte. Etwa sollte man sich nicht zu schwer beladen auf eine Radtour begeben. Die Faustregel laut ADFC lautet: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Nicht vergessen sollte man genug Wasser und Verpflegung sowie die zum Wetter passende Kleidung. Auch sollte man sich beim Gepäck daran orientieren, wie lange man unterwegs ist – bei einer Reise mit dem Rad braucht man freilich etwas mehr Gepäck als bei einem kleinen Tagesausflug.

Außerdem lohnt es sich, für etwaige Notfälle zu packen. Um nicht aufgeschmissen zu sein, ist es sinnvoll, kleine Ersatzteile und Fahrradwerkzeug mitzunehmen, zum Beispiel ein Flickzeug-Set oder einen Ersatz-Schlauch. Auch schadet es nicht, ein Erste-Hilfe-Set dabeizuhaben.

Und damit man in der Eile nichts wichtiges vergisst, empfiehlt der ADFC, schon frühzeitig das Fahrrad zu prüfen und für die nächste größere Radtour herzurichten – und nicht fünf Minuten vor der Fahrt damit zu beginnen.

− fra