007 in heikler Mission
Sexistisch und rassistisch: Ältere James Bond Filme bekommen Warnhinweis

06.01.2024 | Stand 07.01.2024, 15:55 Uhr

Betroffen sind auch Filme mit Schauspieler Sean Connery in der Rolle des berühmten Doppelnullagenten 007: Bond-Filme aus den 60ern und 70ern sind in Großbritannien nun mit Triggerwarnungen versehen. − Foto: dpa

Er hat zwar „Die Lizenz zum Töten“, aber der weltberühmte Agent 007 darf „im Geheimdienst Ihrer Majestät“ nicht mehr ungeschoren Frauen verführen: Das britische Filminstitut verpasste älteren James Bond Filmen nun Warnhinweise.



Das könnte Sie auch interessieren: Nach Wirbel um Pumuckl ab 12 Jahren wegen Gewalt und Alkohol: Experte kritisiert Altersfreigaben bei Filmen und Serien

Wie mehrere britische Medien und unter anderem „Der Spiegel“ berichten, seien Bond-Titel aus den 60ern und 70ern nun mit Triggerwarnungen versehen. Grund: Die Filme seien teils sexistisch und/oder rassistisch.

Laut einem Bericht des „Guardian“ werde nun davor gewarnt, dass die Titel „Sprache, Bilder oder andere Inhalte enthalten, die Ansichten der damaligen Zeit widerspiegeln, aber heute wie damals Anstoß erregen“. Dem Streifen „Man lebt nur zweimal“ wurden vom Filminstitut etwa „veraltete rassistische Klischees“ attestiert. Denn: In dem Film aus dem Jahr 1967 versucht Agent 007 alias Sean Connery in einer Szene, sich als Japaner auszugeben.

Wirbel um Szene in Scheune: Ist 007 ein Vergewaltiger?



Auch eine Szene aus „Goldfinger“ von 1964 wird genannt. Hier drängt sich der Doppelnullagent – ebenfalls dargestellt von Sean Connery – einer Frau namens Pussy Galore (übersetzt: „Muschi in Hülle und Fülle“) in einer Scheune auf. Die entsprechende Film-Sequenz sorgt im Internet schon länger für Wirbel. Mancher sieht darin eine Vergewaltigung, weil die Frau dem Agenten klipp und klar sagt, dass sie kein Interesse an ihm hat.



Der Schweizer Rundfunk berichtete bereits vor einigen Jahren über das Thema 007 und seine umstrittene Beziehung zu Frauen: Über 50 Bond-Girls gab es bisher. Mit praktisch allen hatte der Agent ein sexuelles Verhältnis. Über 30 von ihnen starben im Laufe der Geschichte – und wurden von ihrem ehemaligen Liebhaber in den allermeisten Fällen innerhalb von Sekunden vergessen. Sie seien austauschbar gewesen.

Auch Bond-Romane wurden bereits entschärft



Vor über 70 Jahren legte Ian Fleming mit seinem ersten Roman „Casino Royale“ den Grundstein für ein Phänomen der Popkultur. Wegweisend war auch seine äußerst bildliche Beschreibung von Gewalt und Sex, die bereits damals nicht unumstritten war. Sie trug allerdings dazu bei, Bonds Image als harter und kompromissloser Held zu festigen. Inzwischen wurden in den Neuauflagen von manchen Büchern Begriffe und Referenzen, die heute als anstößig empfunden werden könnten, entfernt oder entschärft.