Dimension enorm
Riesiger Hang rutscht 20 Meter: Tal unweit von St. Gilgen gesperrt

10.04.2023 | Stand 10.04.2023, 11:58 Uhr

Nahe des idyllisch am Wolfgangsee gelegenen St. Gilgen kam ein ganzer Hang herunter, woraufhin ein Tal komplett gesperrt werden musste. −Foto: imago

In Österreich ist ein riesiger Hang ins Rutschen geraten, die Abwärtsbewegung ist rasant. Man denkt an die Folge eines Unwetters, aber dem ist nicht so.



Im Salzburger Salzkammergut in Österreich ist am Karsamstag ein riesiger Hang ins Rutschen geraten. Rund acht Hektar Land bewegten sich innerhalb von zwölf Stunden 20 Meter, berichtete der Bürgermeister von St. Gilgen am Wolfgangsee, Otto Kloiber, dem Sender ORF am Sonntag. Das Gebiet liegt unterhalb des Zwölferhorns unweit von St. Gilgen. Die Dimension des Hangrutsches in einen abgelegenen Graben sei enorm. Die acht Hektar sind 800 mal 100 Meter.

Als Vorsichtsmaßnahme sei der ganze Talzugang gesperrt worden, sagte Kloiber. Die Gemeinde teilte auf ihrer Webseite mit, dass sowohl die Straße auf den Illingerberg als auch der Wanderweg auf das Zwölferhorn betroffen seien. Gefahr besteht unter anderem, weil Bäume umkippen können. Der Vorgang habe nichts mit Unwettern zu tun, sagte der Bürgermeister. Der Hang gerate für gewöhnlich alle 50 bis 60 Jahre ins Rutschen. Dieses Mal sei es aber ein besonders großes Ereignis. Wie lang die Sperre dauern werde, könne noch nicht abgeschätzt werden, so Kloiber.

Hangrutsche werden in der Regel durch starke Niederschläge oder Erdbeben ausgelöst, können aber auch auf normale tektonische Bewegungen zurückgehen. Bei starken Niederschlägen werden verschiedene Bodenschichten auseinandergerissen. Wenn der Boden gesättigt ist und das Wasser abfließt, kann es Erdmassen mitreißen. Hänge können durch Baumwurzeln stabilisiert werden, die wie Nägel wirken. Wichtig sind auch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze, die Stoffe ausscheiden, die wie Klebstoff wirken.

− dpa