Mindestens 72.000 Euro verdient
Illegale Online-Konditorei: Arbeitslose verkaufte schwarz hunderte Torten via Social-Media

28.02.2024 | Stand 28.02.2024, 14:43 Uhr

Mindestens 806 Torten soll die Oberösterreicherin schwarz übers Internet vertrieben haben. Zusätzlich kassierte sie Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. − Symbolbild: dpa

Im Kampf gegen Steuer- und Abgabenbetrug haben Beamte der österreichischen Finanzpolizei eine illegale Online-Konditorei aufgedeckt. Eine 31-Jährige aus Oberösterreich verkaufte über eine populäre Social Media Plattform Torten im großen Stil.



Sie veräußerte mindestens 806 Torten schwarz und nahm so rund 72.000 Euro ein, wie das Bundesministerium der Finanzen am Sonntag mitteilte. Nebenbei kassierte die Frau seit Anfang 2022 dauerhaft Arbeitslosengeld und Notstandshilfe – letzteres ist in Österreich eine Unterstützung, wenn die mögliche Anspruchdauer das Arbeitslosengeldes bereits ausgeschöpft ist.

„Solche Fälle sind keine Kavaliersdelikte und Schaden den Prinzipien der fairen Wirtschaft und der solidarischen Gesellschaft“, sagt Österreichs Finanzminister Magnus Brunner. Das Rezept gegen Betrug sei simpel: Aufdecken, ahnden und abschrecken. „Damit sichern wir Fairness und Vertrauen in unsere Wirtschaft und schützen die korrekten Unternehmen, in dem Fall die korrekten Konditoreien“, so Brunner weiter.

So kam man der illegalen Konditorin auf die Schliche



Aufmerksam wurden die Beamtinnen und Beamten der Finanzpolizei auf den Fall, weil in einer Anzeige auf den Social Media Account der Frau hingewiesen wurde. Dort hatte sie 806 Bilder gepostet, um ihre Torten zu bewerben. Über die Plattform bot sie auch die Möglichkeit an, Bestellungen via Direktnachricht aufzugeben. Pro Torte kassierte die illegale Konditorin 90 Euro.

„Die Kundinnen und Kunden der Österreicherin mit Migrationshintergrund fanden sich offensichtlich vor allem in der türkischen Community“, heißt es aus dem Finanzministerium.

Frau hatte insgesamt fast 17.000 Euro Arbeitslosengeld und Notstandshilfe kassiert



Laut Auskunft des AMS Oberösterreich bezog die Frau unrechtmäßig rund 16.882 Euro an Arbeitslosengeld und Notstandshilfe. Es erfolgte eine Anzeige an das AMS wegen Rückforderung der zu Unrecht beantragten Unterstützung.

Außerdem wurde die „Bäckerin“ bei der Staatsanwaltschaft wegen Betrugs und beim Finanzamt wegen Abgabenhinterziehung angezeigt. Nun drohen massive Nachzahlungen und zusätzliche Strafen.

− che