Waghalsige Flucht
Wilde Verfolgungsjagd: Bundespolizei fasst mutmaßliche Schleuser in Österreich und Traunstein

15.10.2023 | Stand 15.10.2023, 7:08 Uhr

Zwei mutmaßliche Schleuser-Autos flüchten vor der Polizei, überfahren dabei beinahe einen Bundespolizisten.  − Symbolbild: Carsten Rehder/dpa

Wilde Szenen am Samstag am Achenpass (Landkreis Miesbach): Zwei mutmaßliche Schleuser-Autos flüchten vor der Polizei, überfahren dabei beinahe einen Bundespolizisten. Ein Fahrzeug wird in Österreich gestoppt, das andere im Landkreis Traunstein.



Die Bundespolizei hat am Samstag auf Anordnung des Amtsgerichts Rosenheim zwei mutmaßliche Schleuser in Haftanstalten eingeliefert. „Die gebürtigen Syrer mit schwedischen Pässen waren offenkundig an einer Schleusungsaktion mit zwei Pkw im Bereich des Achenpasses (Landkreis Miesbach) beteiligt. Dabei entzogen sich die Fahrer durch eine waghalsige Flucht auf der B307 der Kontrolle“, teilt die Polizei mit.

Freitagnacht fuhren demnach die zwei voll besetzten Mietwagen mit Münchner Kennzeichen von Österreich kommend über den Grenzübergang Achenpass in Richtung Lenggries. Am Sylvensteinsee-Damm signalisierten die Beamten des Bundespolizeireviers Garmisch-Partenkirchen den Fahrzeugführern, dass sie anhalten sollten.

Auf Polizisten zugefahren



Der Fahrer des ersten Wagens stoppte zunächst, gab dann aber wieder unvermittelt Gas. Dabei fuhr er unmittelbar auf einen der Bundespolizisten auf der Straße zu, schildert die Polizei die Szene. „Hätte der Beamte nicht schnell reagiert und den entscheidenden Schritt zur Seite gemacht, wäre er vermutlich von dem Auto erfasst worden“, teilt die Polizei mit.

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Die Streife nahm die Verfolgung auf. Mit einem riskanten Wendemanöver gelang es dem Flüchtigen, sein mit mehreren Personen besetztes Autos wieder in Richtung Österreich zu steuern, teilt die Polizei mit. Die Bundespolizisten wendeten ebenfalls und setzten die Verfolgung über die Landesgrenze fort. Zuvor hatten sie über Funk die österreichische Polizei verständigt und die Fahndung nach dem zweiten Mietwagen eingeleitet.

Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf genommen



Während der „waghalsigen Flucht nahm der Fahrer augenscheinlich auch die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer in Kauf“, vermeldet die Polizei. Die Flucht endete erst in Jenbach, wo die österreichische Polizei eine Straßensperre erreichtet hatte. Drei Männer sprangen aus dem mutmaßlichen Schleuser-Auto und flüchteten zu Fuß weiter. Sie wurden noch vor Ort gefasst.

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Der Fahrer wendete erneut , die Flucht endete ab er an einer weiteren Straßensperre. Der Fahrer und sein Beifahrer flohen zu Fuß. Sie konnten wenig später von der österreichischen Polizei mit Hilfe von Diensthunden und einer Drohne in Gewahrsam genommen werden. Bei allen fünf Männern handelt es sich um syrische Migranten, die bereits in Österreich registriert worden waren. Ermittlungen wegen illegalen Einreiseversuchs, Einschleusens von Ausländern beziehungsweise Gefährdung des Straßenverkehrs sidn eingeleitet.

Zweiter Wagen wird im Landkreis Traunstein gestoppt



Ersten Ermittlungen der Bundespolizei in Rosenheim zufolge saßen in dem anderen Mietwagen, der zwischenzeitlich zur polizeilichen Fahndung ausgeschrieben war, ebenfalls mehrere illegla eingereiste Syrer. Dieses Auto wurde von einer Streife der Grenzpolizeiinspektion Piding auf der A8 erkannt und auf Höhe Bergen am Rastplatz Hochfelln (Landkreis Traunstein) gestoppt.

Da waren aber waren lediglich noch der Fahrer und dessen Beifahrer im Wagen,teilt die Polizei mit. Beide stammen gebürtig aus Syrien, haben aber schwedische Pässe. „Offenkundig waren ihre Begleiter zuvor abgesetzt oder unterwegs von einem Abholer übernommen“ worden, teilt die Polizei mit.

U-Haft in Bernau und Traunstein


Die festgenommenen Schweden wurden am Freitag der für Schleusungsdelikte zuständigen Bundespolizeiinspektion Rosenheim überstellt. Am Samstag ordnete der Haftrichter dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend für die Dauer der laufenden Untersuchungen ihre Festsetzung an. Die Bundespolizei lieferte die mutmaßlichen Schleuser getrennt voneinander in die Justizvollzugsanstalten in Bernau und in Traunstein ein.

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