Änderungen für München-Konzerte
Vorwürfe gegen Sänger Lindemann: Rammstein engagiert selbst Anwalt

06.06.2023 | Stand 14.09.2023, 23:45 Uhr |

Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. −Foto: Malte Krudewig/dpa

Die Band Rammstein geht Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Umgang ihres Sängers Till Lindemann (60) mit Frauen selbst nach. Für die vier Rammstein-Konzerte ab Mittwoch in München haben die Veranstalter bereits Veränderungen angekündigt.



Auch dafür hat die Berliner Band nach dpa-Informationen nach dem Start der laufenden Tour in Vilnius in Litauen eine Anwaltskanzlei eingeschaltet. Ziel ist es demnach, die Sachlage aufzuklären. Dabei geht es etwa um den Einsatz von Drogen ohne Wissen der Beteiligten im Umfeld des Konzertes.

Mehrere Frauen werfen sexuellen Missbrauch vor



Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Stellungnahme von Rammstein



In einer Stellungnahme von Rammstein hieß es, die Vorwürfe hätten sie sehr getroffen und man nehme sie außerordentlich ernst. „Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass Ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt - vor und hinter der Bühne.“ Weiter hieß es in dem Schreiben vom Samstagabend: „Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge.“ Auch die Band habe aber ein Recht - nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden.

Keine „Reihe null“ bei Konzerten in München



Von Mittwoch an sind vier Rammstein-Konzerte in München geplant. Dort wurden bereits einige Veränderungen angekündigt: Bei den Konzerten sind keine Fans vor der Absperrung an der Bühne - der sogenannten Row Zero (Reihe null) - erlaubt. Der Veranstaltungsbescheid für die Konzerte werde den Aufenthalt in einer sogenannten Row Zero verbieten, teilte ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferats in München am Dienstag mit. Dies sei bereits zur Einhaltung der notwendigen Sicherheitsabstände notwendig. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Aftershow-Partys in München abgesagt



Die Propeller Music & Event GmbH, Veranstalter der Münchner Konzerte, bestätigte dies. Zudem solle es bei den Konzerten auch keine Aftershow-Party geben. Das habe man gemeinsam mit dem Management der Band entschieden. Rammstein soll an diesem Mittwoch, Donnerstag sowie an diesem Samstag und Sonntag in München auftreten. Bei Rammstein-Konzerten tanzten oft Frauen direkt am Bühnenrand in dieser sogenannten Row Zero.

Wie ein Sprecher der Olympiapark München GmbH als Vermieter des Olympiastadions zudem mitteilte, hat das Management der Band ein Awareness-Konzept für die vier Münchner Konzerte angekündigt.

− dpa

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