Für den guten Zweck
Tiktok-Kohle: Leony spendet Geld aus „Pöbel-Video“ zu ihrem EM-Song

02.04.2024 | Stand 03.04.2024, 17:56 Uhr |

Aus Internet-Pöbeleien gegen Sängerin Leony und ihre EM-Hymne wird eine Spende für den guten Zweck.  − Symbolbild: Uli Deck/dpa

Aus Internet-Pöbeleien wird eine Spende für den guten Zweck. Sängerin Leony war online attackiert worden – weil sie die Hymne für die EM singt. Die Chamerin hatte sich in einem Video bei Tiktok gewehrt – und spendet nun das damit verdiente Geld.

@leony.music

Danke für eure tolle Arbeit Herzenswünsche Oberlausitz ♥️

♬ Originalton - Leony



Was war passiert? Nur wenige Tage nach der Bekanntgabe, dass die Künstlerin aus dem Landkreis Cham die offizielle Hymne zur Fußball-Europameisterschaft 2024 sing, wurde sie in den sozialen Netzwerken dafür attackiert. Noch bevor das Lied überhaupt veröffentlicht ist.

Dagegen wehrte sich die 26-Jährige, redete sich auf ihren Social Media-Kanälen knapp zwei Minuten lang in einem Video ihren Frust von der Seele und rechnete mit ihren Kritikern ab. Mitunter sarkastisch. Nun setzte sie in deren Richtung noch einen drauf. Mit einem weiteren Video und einer Spendenaktion.

Leony reagiert sarkastisch



Auch hier spart die gebürtige Chammünsterin nicht mit Sarkasmus: „Also wenn einige von euch ihre Freizeit investiert haben, um konstruktive Kritik an mir auszulassen, hab ich damit Geld verdient.“

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Denn: Ab 10.000 Followern gibt es vom Tiktok-Creator-Fund Geld für Videos, die länger als eine Minute sind. Abgerechnet wird pro Tausend Aufrufe. In Leonys Fall wurde ihr Video mit dem Titel „Antwort auf @kevin wie eine 20 Sek Torhymne und ein 3 Minuten Song so viel Hass in Menschen auslösen kann ist mir ein Rätsel“ mehr als 2,1 Millionen mal angesehen. Das bedeutet für die Künstlerin Einnahmen von 513,25 Euro, wie in einem Screenshot in ihrem Video zu sehen ist.

Mit diesem Video wurde die Spende „verdient“:



„Das Ding ist aber, das Geld möchte ich nicht für mich selber behalten“, sagt Leony. Stattdessen spendet sie das Geld an „eine ganz tolle Organisation, die heißt Herzenswünsche Oberlausitz“. Ein gemeinnütziger Verein, der schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen einen Herzenswunsch erfüllt. Leony habe den Verein bei einem Auftritt kennengelernt. Der hatte das passende Motto: „SOS - wenn die Seele durch Mobbing brennt“.

Leony verurteilt Mobbing



Für die Künstlerin, die das oft am eigenen Leib erfährt, „ein sehr, sehr wichtiges Thema“. Denn „viele merken gar nicht, was das mit nem Menschen macht – egal ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder bei Social Media – wie Worte einen verletzen können.“ Deshalb appelliert die 26-Jährige: „Denkt drüber nach was ihr sagt, was ihr schreibt im Internet!“

Was Leony aber nicht außen vor lässt: Die zahlreichen „lieben und positiven Kommentare“, die auch zum Erfolg des Video „und zu dem Betrag, der zusammengekommen ist“ beigetragen haben. Letztlich sind es einem geposteten Überweisungsauftrag nach dann 600 Euro, die auf das Konto der Herzenswünsche Oberlausitz wandern.

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