Unter dem Titel „Gesundheit für alle – ökonomisch, modern, bedarfsgerecht“ fand am Donnerstagabend eine Podiumsdiskussion im Rahmen der MENSCHEN in EUROPA-Reihe im Passauer Medienzentrum statt.
Deutschlands Krankenhäuser sind in Alarmstimmung: Die Zahl der Insolvenzen war nie höher, längst wird vor einem massenhaften „Kliniksterben“ gewarnt und damit das Schreckensbild einer kollabierenden Gesundheitsversorgung gezeichnet. Wenn es um die Zukunft der Krankenhäuser geht, liegen alle Augen auf einem Mann: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Der stellte sich gestern Abend bei der Veranstaltungsreihe MENSCHEN in EUROPA den Fragen von BR-Journalistin Anouschka Horn – und auch denen der zahlreichen Zuschauer im Passauer Medienzentrum. Wegen anderweitigen terminlichen Verpflichtungen ließ sich Lauterbach per Video zur Podiumsdiskussion mit dem ehemaligen bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) und dem Präsidenten der deutschen Krankenhausgesellschaft, Ingo Morell, zuschalten.
Lauterbach: „Am Vorabend eines Kliniksterbens“
Und Lauterbach musste zugeben: „Wir stehen am Vorabend eines Kliniksterbens.“ Doch der Minister betonte auch: „Es gibt keinen medizinischen Bedarf für 1700 Krankenhäuser.“ Holetschek wiederum warnte, wenn bis zur geplanten Krankenhausreform keine Übergangsfinanzierung fließe, könnten bis zu 500 Kliniken verloren gehen. Morell beklagte: „Bis 2027 werden die Häuser nicht einmal wissen, in welchem Finanzierungssystem sie sind.“
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