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Bezirkswahlen: So setzen sich die bayerischen Bezirkstage zusammen

11.10.2023 | Stand 11.10.2023, 15:35 Uhr

Gewählten wurden die Bezirksräte am Sonntag zeitgleich mit der Landtagswahl. Da diese Stimmen zuerst ausgezählt wurden, dauerte es einige Tage, bis die Ergebnisse auch für die Bezirkswahlen feststanden. − Symbolbild: Sven Hoppe/dpa

Die Zusammensetzung der sieben Bezirkstage in Bayern steht fest: Die CSU behauptet sich als stärkste Kraft in den Parlamenten. Die 40-Prozent-Hürde knackte die Partei in einem Bezirk.



Die CSU bleibt in allen sieben bayerischen Bezirkstagen die stärkste Kraft. Dahinter mischt aber nun auch die AfD kräftig mit, die in allen Bezirken ein Plus einfährt, wie aus den vorläufigen Endergebnissen hervorgeht.

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Die sieben Bezirke im Freistaat erfüllen vor allem soziale Aufgaben und tragen beispielsweise Bezirkskliniken mit psychiatrischen und neurologischen Behandlungsschwerpunkten. Sie kümmern sich aber auch um die Bereiche Kultur, Heimatpflege, Bildung und Umwelt. Außerdem engagieren sie sich im Bereich Fischerei und Landwirtschaft und unterhalten in diesem Bereich Lehranstalten für die Aus- und Weiterbildung.

Nach Angaben des Spitzenverbands, dem Bayerischen Bezirketag, betrug das Haushaltsvolumen aller sieben Bezirke 2021 rund 6,3 Milliarden Euro. Gewählten wurden die Bezirksräte am Sonntag zeitgleich mit der Landtagswahl. Da diese Stimmen zuerst ausgezählt wurden, dauerte es einige Tage, bis die Ergebnisse auch für die Bezirkswahlen feststanden.

Oberbayern:



Die Grünen haben bei den Bezirkswahlen in Oberbayern vier Direktmandate gewonnen - und damit eines weniger als vor fünf Jahren. Die anderen 27 Direktmandate gingen an die CSU. Die Christsozialen erreichten bei der Wahl am Sonntag 32,47 Prozent der Gesamtstimmen, das ist eine leichte Verbesserung im Vergleich zu 2018 (31,1 Prozent). Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 18,44 Prozent. Die AfD kam in Oberbayern auf einen Gesamtstimmenanteil von 11,24 Prozent und lag damit hinter den Freien Wählern (15,63 Prozent). Die AfD gewann 2,78 Punkte hinzu.

Niederbayern:



Die CSU muss in Niederbayern ein kräftiges Minus verkraften - 34,9 Prozent der Gesamtstimmen gingen an die Partei, das sind mehr als vier Punkte weniger als 2018. Die Gewinner der Bezirkswahl sind die Freien Wähler und die AfD: Während die Freien Wähler nach 16,4 Prozent vor fünf Jahren nun 23,8 Prozent erreichten, schaffte die AfD 18,5 Prozent, das ist ein Plus von mehr als 5 Punkten.

Oberpfalz:



Ein Direktmandat in der Oberpfalz geht an die Freien Wähler: Tanja Schweiger, Landrätin von Regensburg, setzte sich im Stimmkreis Regensburg-Land klar gegen die CSU-Kandidatin durch. Insgesamt schaffte die CSU 36,8 Prozent Anteil an den Gesamtstimmen. Das ist ein leichtes Minus im Vergleich zu 2018 (37,5 Prozent). 20,7 Prozent der Stimmen gingen an die Freien Wähler, 17,3 an die AfD. Vor fünf Jahren waren es noch 12 Prozent.

Schwaben:



Die CSU kam hier auf 36,11 Prozent der Gesamtstimmen, das ist kaum eine Veränderung zu den 36,51 Prozent der Wahl 2018. Allerdings war die Partei damals um 10,5 Punkte im Vergleich zu 2013 abgesackt. Platz zwei in Schwaben ging an die Freien Wähler (16,94 Prozent) ganz knapp vor der AfD, die am Sonntag 16,72 Prozent erreichte - nach 11,12 Prozent vor fünf Jahren. Die Grünen schafften nur noch 12,14 Prozent, das ist ein deutliches Minus im Vergleich zu 2018 (16,52 Prozent).

Oberfranken:



Hier erzielte die CSU laut dem vorläufigen Ergebnis 38,7 Prozent - nach 37,2 Prozent vor fünf Jahren. Platz zwei ging an die AfD mit 17,3 Prozent, das bedeutet einen Zuwachs von fast 7 Punkten im Vergleich zu 2018. Die Freien Wähler wurden drittstärkste Kraft mit 15,9 Prozent der Gesamtstimmen.

Mittelfranken:



Ein Plus hat die CSU in Mittelfranken eingefahren. Sie errang 35,8 Prozent der Gesamtstimmen und verbesserte damit ihr Ergebnis von 2018. Damals kamen die Christsozialen auf 32 Prozent. Zweitstärkste Partei wurden nun bei der Wahl am Sonntag die Grünen (15,7 Prozent) vor der AfD (14 Prozent). Wie aus dem vorläufigen Endergebnis hervorgeht, gingen 11 Direktmandate an die Christsozialen, eines holte der bisherige Bezirkstagspräsident Armin Kroder für die Freien Wähler.

Unterfranken:



Stimmanteile hinzugewinnen konnte die CSU auch in Unterfranken. Nach 37,6 Prozent im Jahr 2018 kam die Partei nun auf 40,28 Prozent der Gesamtstimmen. Damit ist Unterfranken der einzige Bezirk, in dem die CSU die 40-Prozent-Hürde überspringen konnte. Die zweitstärkste Kraft wurde die AfD mit 15,41 Prozent - nach 9,6 Prozent bei der Wahl vor fünf Jahren.

− dpa