Oberpfalz
Bergung von havariertem Donaufrachter könnte Wochen dauern

13.03.2023 | Stand 13.03.2023, 19:56 Uhr

Güterschiff in Donauschleuse gesunken - Ein Arbeiter holt Treibgut aus der Schleuse, in der das Güterschiff untergegangen ist. - Foto: Armin Weigel/dpa

Das Wrack eines 85 Meter langen Frachters und 1100 Tonnen Erz liegen am Grund einer Schleuse bei Regensburg. Die Bergung des gesunkenen Schiffes wird wohl zu einem logistischen Großprojekt. Wenigstens für die Umwelt dürfte es glimpflich ausgehen.

Nach dem Sinken eines Donaufrachters in einer Schleuse in der Oberpfalz rechnen die Behörden mit einer aufwendigen Bergung des Wracks. Ein von der Versicherung des Frachters beauftragter Havariekommissar habe die Arbeit aufgenommen, sagte am Sonntag ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes, das für die Donau und den Main-Donau-Kanal zuständig ist. Als nächstes müsse nun ein Unternehmen mit der Bergung beauftragt werden. «Die Bergung kann innerhalb von vier oder fünf Tagen gehen, es kann aber auch vier oder fünf Wochen dauern», meinte der Behördensprecher.

Das 85 Meter lange und mit 1100 Tonnen Eisenerz beladene Güterschiff war am Freitagnachmittag in der Schleuse Geisling in Wörth (Landkreis Regensburg) untergegangen. Vermutlich war der Frachter auseinandergebrochen. Die beiden Besatzungsmitglieder, der 61 Jahre alte Kapitän und sein 64 Jahre alter Steuermann, konnten sich über die Notleitern der Schleuse retten, wurden allerdings verletzt.

Zumindest ein Teil des Diesel-Treibstoffs des Schiffes gelangte bei der Havarie in das Donauwasser. Da die Schleuse aber geschlossen war, geriet der Kraftstoff nicht weiter in den Fluss. Wie ein Polizeisprecher am Sonntag erläuterte, gebe es bislang keine Erkenntnisse über eine Umweltgefährdung. Vor der Bergung des Schiffes muss allerdings zunächst das verschmutzte Wasser aus der Schleusenkammer gepumpt werden.

Anschließend ist das Heben des Wracks aus der fast zwölf Meter tiefen Schleuse geplant. Hier müsse nun zunächst geschaut werden, welches Unternehmen für diesen Auftrag die notwendigen Maschinen und auch Zeit habe, erklärte der Sprecher des Schifffahrtsamtes.

Durch die blockierte Donauschleuse ist die Schifffahrt bislang nur geringfügig beeinträchtigt worden, nur zwei Frachter mussten ihre Fahrt unterbrechen.

Bis Ende März hatte die Behörde an verschiedenen Schleusen des Main-Donau-Kanals und der Donau ohnehin Inspektionsarbeiten geplant. In diesem Bereich könne daher für drei Wochen sowieso keine Schifffahrt stattfinden, sagte der Sprecher. Zu Problemen für die Transportwirtschaft komme es daher erst dann, wenn die Bergung des gesunkenen Schiffes und der Ladung länger als drei Wochen dauere.

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