Bundesliga
Bayerns Arsenal-Sorgen: Zuversicht bei Neuer und Sané

14.04.2024 | Stand 15.04.2024, 22:36 Uhr |

Bayern München - 1. FC Köln - Münchens Raphael Guerreiro macht das Tor zum 1:0 gegen Kölns Torwart Marvin Schwäbe. - Foto: Tom Weller/dpa

Erst Gnabry, nun Coman - das Verletzungspech setzt den Bayern vor dem Arsenal-Rückspiel weiter zu. Trainer Tuchel muss „Lösungen finden“, vor allem hinten links und offensiv.

Der Liga-Pflichtsieg gegen den 1. FC Köln ließ Thomas Tuchel vor der großen Champions-League-Aufgabe des FC Bayern gegen den FC Arsenal zumindest in einer Hinsicht erleichtert durchatmen. „Wir haben das Ergebnis, das wir gebraucht haben und auch wollten“, sagte der Münchner Coach nach dem 2:0 am Samstag. Nun könne man sich „ohne weitere Störungen“ auf das Viertelfinal-Rückspiel am Mittwoch vorbereiten.

Coman-Aus nächster „großer Wermutstropfen“

Ohne Störungen, aber nicht ohne Probleme. Denn die Personalsituation hat sich durch den nächsten schwerer verletzten Fußball-Profi in der Offensive weiter verschlechtert. Nach Serge Gnabry, der sich beim 2:2 im Hinspiel gegen Arsenal erneut am Muskel verletzt hatte, erwischte es gegen Köln Kingsley Coman. Der Franzose fällt mit einer Muskelbündelverletzung im rechten Oberschenkel wochenlang aus. Tuchel sprach von einem „großen Wermutstropfen“, zumal in Leroy Sané ein weiterer Offensivakteur auch nur bedingt einsatzfähig ist und in der Bundesliga aussetzen musste.

Coman musste gestützt vom Platz gebracht werden, das rechte Bein zog er dabei hinter sich her. „Das zieht sich durch die ganze Saison“, sagte Sportdirektor Christoph Freund ratlos zur hohen Zahl der Muskelblessuren.

„Du brauchst Tempo auf dem Platz, du brauchst die Bank“

„Du brauchst Tempo auf dem Platz, du brauchst die Bank“, haderte Tuchel mit Blick auf Arsenal. Immerhin äußerte sich Sportdirektor Freund am Samstagabend „sehr positiv“ dazu, dass Torwart Manuel Neuer und auch Tempodribbler Sané wieder „auf dem Platz stehen werden“. Ein Blick auf die heißen Bayern-Personalien vor der Viertelfinalentscheidung:

Tor: Kapitän Neuer klagte beim Training vor Köln wieder über Adduktorenprobleme. Ein Einsatz hätte laut Tuchel „ein Restrisiko“ beinhaltet, das der Trainer nicht eingehen wollte. Die Bayern brauchen den Nationaltorhüter für den Einzug ins Königsklassen-Halbfinale. Sven Ulreich vertrat Neuer ausgezeichnet gegen Köln, hielt alles, was auf sein Tor kam.

Mazraoui oder Guerreiro als Saka-Bewacher

Davies-Ersatz: Alphonso Davies sah in London Gelb. Darum ist der Kanadier im Rückspiel gesperrt. Als linken Außenverteidiger testete Tuchel darum gegen Köln Noussair Mazraoui, der zwar Rechtsfüßer ist, die Position aber aus Marokkos Nationalelf kennt. „Nous hat lange nicht gespielt, es war wichtig, dass er Spielplaxis kriegt“, sagte Freund zur durchwachsenen Leistung von Mazraoui. Ob er wirklich Arsenals Wirbelwind Bukayo Saka stoppen kann? Die Alternative wäre Raphael Guerreiro. Mazraoui sei „einen Tick defensivstärker als Rapha“, bemerkte Tuchel. Heißt übersetzt: Vorteil Mazraoui.

Angriff: Okay, Harry Kane traf gegen Köln mal nur den Pfosten und nicht ins Tor, aber um den Engländer muss sich niemand sorgen. Der Torjäger ist bereit. Thomas Müller gelang nicht sehr viel, aber er erzielte in der Nachspielzeit das 2:0. Das war wichtig, weil er gegen Arsenal anders als im Hinspiel diesmal dringend gebraucht werden dürfte.

Gnabry fällt aus, Coman fällt aus, der junge Mathys Tel ist eher ein Joker. Sané wird auf die Zähne beißen. Und der etwas überspielt wirkende Jamal Musiala wurde gegen Köln bis zur Coman-Verletzung in den ersten 50 Minuten geschont. „Wir werden Lösungen finden“, sagte Tuchel zu den personellen Baustellen: „Wir werden bereit sein am Mittwoch.“

© dpa-infocom, dpa:240414-99-667909/2

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