Umwelt
Bären-Spuren auch in Tirol gesichtet

20.04.2023 | Stand 20.04.2023, 23:17 Uhr

Tatzen-Abdrücke im Schnee: In Oberbayern und in Tirol hat ein Braunbär Spuren hinterlassen. Derlei Sichtungen gibt es immer mal wieder, nähere Informationen zu dem Tier - oder zu den Tieren - allerdings nicht.

Der Bär, der in den oberbayerischen Landkreisen Rosenheim und Miesbach Spuren hinterlassen hat, ist möglicherweise im März in Tirol unterwegs gewesen. In Brandenberg im Bezirk Kufstein sei damals ein Bär von einer Wildkamera fotografiert worden, teilte Christa Entstrasser-Müller, Sprecherin der Tiroler Landesregierung, der Deutschen Presse-Agentur mit. Es sei durchaus möglich, dass es sich dabei um dasselbe Tier handele.

Anfang dieser Woche seien zudem bei Stanzach im Bezirk Reutte in Tirol Bären-Spuren im Schnee entdeckt worden, sagte die Sprecherin. Auch der Kadaver eines möglicherweise von dem Bären gerissenen Rehs wurde gefunden. Es sei aber aufgrund der Distanz - mehr als 100 Kilometer von den Sichtungen in Oberbayern entfernt - davon auszugehen, dass es sich hierbei um einen anderen Bären handelte. Zuvor hatte der «Münchner Merkur» über die Spuren in Tirol berichtet.

Laut Entstrasser-Müller beobachten die Behörden in Tirol die Lage genau, sind aber nicht alarmiert. «Es gibt aktuell keinen Grund zur Annahme, dass wir es mit auffälligen Tieren zu tun haben», sagte sie.

Im österreichischen Bundesland Vorarlberg meldeten am Mittwochmorgen zwei Spaziergängerinnen eine Bären-Sichtung bei der Polizei. Sie gaben an, im Bereich St. Gallenkirch im Montafon zwei Bären gesehen zu haben. Diese sollen dann im Wald verschwunden sein, wie die Polizei mitteilte. Beamte hätten sich gemeinsam mit einem Jäger auf die Suche gemacht. Es seien zwei Abdruckspuren festgestellt worden. Ob diese einem Bären zugeordnet werden können, stand zunächst nicht fest.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) befindet sich die nächste Bären-Population im von Bayern etwa 120 Kilometer entfernten italienischen Trentino. Dort leben demnach rund 100 Bären. Eine Bärin hatte dort Anfang April einen Jogger getötet und wurde in der Nacht zum Dienstag eingefangen.

Vor allem halbwüchsige Bärenmännchen legten auf der Suche nach einem eigenen Territorium oft weite Strecken zurück, sagte ein LfU-Sprecher. So wanderten aus dem Kerngebiet nördlich des Gardasees immer wieder einzelne Tiere in den nördlichen Alpenraum.

Am vergangenen Wochenende hatte ein Braunbär laut LfU in den Landkreisen Miesbach und Rosenheim im Grenzgebiet zu Österreich Tatzenspuren im Schnee hinterlassen. Nähere Angaben zu dem Bären seien nur aufgrund von Tatzenspuren nicht möglich.

© dpa-infocom, dpa:230419-99-371491/3