Bisher hielt Audi 25 Prozent von Sauber, nun haben die Ingolstädter Medienberichten zufolge die kompletten Unternehmensanteile des Schweizer Formel-1-Rennstalls übernommen.
Mit dem Chassis des Traditionsteams aus Hinwil und der Antriebseinheit, die derzeit in Neuburg entsteht, will Audi ab der Saison 2026 in der Königsklasse des Motorsports als Werksteam an den Start gehen. Technik-Vorstand Oliver Hoffmann, der den Formel-1-Einstieg künftig verantworten soll, wurde als neues Mitglied des Sauber-Verwaltungsrats gemeldet. Offiziell bestätigen wird der Autobauer den Kauf der Anteile nach Informationen unserer Zeitung an diesem Freitag.
Ursprünglich war erwartet worden, dass die Ingolstädter nur 75 Prozent des Sauber-Teams übernehmen. Ein Viertel des Rennstalls hatte Audi bereits vor gut einem Jahr vom bisherigen Teameigentümer Finn Rausing gekauft. Audi selbst hatte sich nie offiziell zur Anteilsstruktur geäußert.
Noch viel zu tun bis 2026
Die Komplettübernahme deutet daraufhin, dass an den Gerüchten eines vorzeitigen Ausstiegs des Autobauers aus dem gesamten Formel-1-Projekt, die sich trotz aller Dementi hartnäckig halten, nichts dran zu sein scheint. Andererseits wäre es für die Ingolstädter nun wesentlich einfacher, den kompletten Rennstall an Interessenten weiterzuveräußern, falls sie doch noch einen Rückzieher machen und das teure Projekt Formel1 nicht realisieren.
Bleibt die Partnerschaft bestehen, hat Sauber auf jeden Fall noch viel zu tun bis 2026: In der vergangenen Saison kamen die Schweizer – derzeit noch mit Ferrari-Motoren – in der Konstrukteurswertung nur auf den vorletzten Platz. Beim Auftakt der neuen Formel-1-Saison am vergangenen Wochenende in Bahrain fuhren die beiden Sauber-Piloten auf die brotlosen Plätze elf und 19.
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