Terrorismus
Anschlag in Frankfurt geplant: SEK nimmt 18-Jährigen fest

10.03.2023 | Stand 10.03.2023, 22:40 Uhr

Handschellen - Ein Mann trägt Handschellen. - Foto: Stefan Sauer/dpa/Illustration

Ein 18-Jähriger soll einen Anschlag mit vielen Opfern in Frankfurt geplant haben. An der Grenze wird der junge Mann festgenommen. Er will in den Irak.

Hessische Ermittler haben an der deutsch-österreichischen Grenze bei Passau einen 18-Jährigen festgenommen, der in Frankfurt einen islamistisch motivierten Anschlag geplant haben soll. Der Deutsche habe in den Irak reisen wollen, um sich dort der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) anzuschließen, teilten das Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden und die Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Donnerstag gemeinsam mit. Der Verdächtige kam in Untersuchungshaft.

Der 18-Jährige stehe im Verdacht, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben, hieß es in der Mitteilung. Unter anderem besorgte er sich den Angaben zufolge Baupläne für Spreng- und Brandvorrichtungen. Demnach wollte er sich auch eine vollautomatische Schusswaffe für den Anschlag beschaffen, bei dem es viele Opfer geben sollte. Das scheiterte jedoch, weil er nicht genug Geld aufbringen konnte. Stattdessen organisierte er sich den Angaben zufolge eine lange Stichwaffe, die er in der Garage seiner Eltern aufbewahrte.

Die Behörden waren dem 18-Jährigen aus dem Hochtaunuskreis bereits seit Sommer 2022 auf der Spur. Bei einer ersten Hausdurchsuchung im vergangenen August wurden unter anderem Bilder von Hinrichtungen und Kampfhandlungen sowie IS-Flaggen sichergestellt. Verdeckte Ermittler fanden hinterher heraus, dass der Mann aus Furcht vor einer Entdeckung seinen geplanten Anschlag zunächst aufgab, wie die Ermittler weiter mitteilten. Stattdessen habe er sich dem IS anschließen wollen, um «Ungläubige zu «schlachten» und gegen staatliche Institutionen zu kämpfen», hieß es in der Mitteilung.

Die Ermittlungsbehörden hatten erste Hinweise auf den Verdächtigen von einem ausländischen Nachrichtendienst erhalten. Aus welchem Land der Tipp kam, teilten LKA und Staatsanwaltschaft zunächst nicht mit.

Nach einer vom LKA überwachten Autofahrt war der Beschuldigte am Mittwoch kurz vor Erreichen der Grenze auf einem Autobahnrastplatz bei Passau festgenommen worden. An der Festnahme war auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) beteiligt. Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung wurden unter anderem weitere Datenträger sichergestellt.

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