Bilanz zum Blitzermarathon 2024
„Absolut unverantwortlich und nicht nachvollziehbar“: So schnell waren Bayerns Verkehrssünder

20.04.2024 | Stand 22.04.2024, 11:22 Uhr |

Der „Marathon“ fand vom 19. April 6 Uhr bis zum 20. April 6 Uhr statt. Die 2024 gemessenen Geschwindigkeitssünder sind etwas weniger als beim Blitzmarathon 2023 − Symbolbild: Julian Stratenschulte/dpa

„Immer noch viel zu viele Raser auf unseren Straßen“, fasst Bayerns Innenminister Joachim Hermann das Ergebnis zusammen: 8.627 Geschwindigkeitssünder hat die Polizei beim elften Bayerischen 24-Stunden-Blitzmarathon erwischt.



Der „Marathon“ fand vom 19. April 6 Uhr bis zum 20. April 6 Uhr statt. Die 2024 gemessenen Geschwindigkeitssünder sind etwas weniger als beim Blitzmarathon 2023 (8.690 Geschwindigkeitsverstöße), heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration. Der traurige Höchstwert wurde bei einem Autofahrer gemessen, der auf der BAB 7 bei Durach (Polizeipräsidium Schwaben Süd-West) mit erschreckenden 166 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 80 gemessen wurde. Ihn erwarten nun ein dreimonatiges Fahrverbot sowie ein Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg.

Innenminister Herrmann: „Solche Aktionen sind unverzichtbar“



„Die Bilanz zeigt: Es sind immer noch viel zu viele Raser auf unserern Straßen unterwegs. Und das trotz tagelanger Vorankündigung“, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. "Das ist absolut unverantworltich und nicht nachvollziehbar". Der Blitzmarathon sei ein wichtiger Baustein im Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm. "Solche Aktionen sind unverzichtbar, um die Tempolimits wieder bewusst vor Augen zu führen und so vor den erheblichen Gefahren durch zu schnelles Fahren zu warnen. Das ist keine Abzocke, sondern ein Weckruf für die Verkehrssicherheit", so Herrmann. "Denn Raser spielen nicht nur mit dem eigenen Leben, sondern auch mit dem Leben anderer!"

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Der Innenminister kündigte an: "Die Bayerische Polizei wird auch in diesem Jahr weiter verstärkt mit hochmoderner Technik Geschwindigkeitssünder aus dem Verkehr ziehen." Vergangenes Jahr habe die Bayerische Polizei rund 1,1 Millionen Geschwindigkeitsverstöße geahndet. Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit war laut Herrmann 2023 die Ursache einer Vielzahl aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern. Die Zahl der dabei Getöteten belief sich auf 125, heißt es in der Pressemitteilung. Der Innenminister rät: "Achten Sie auf Ihre Geschwindigkeit! Für Ihre eigene Gesundheit und die der anderen, nicht des Geldbeutels wegen."

Die Flop-Ten in Bayern



Von den Polizeipräsidien wurden nach Herrmanns Worten "reihenweise unverantwortliche Raser" gemeldet - das sind die Flop-Ten:
-PP Oberbayern Nord bei Neufahrn 59 km/h zu schnell
-PP Mittelfranken auf der A3 66 km/h zu schnell
-PP Oberfranken auf der BAB173 69 km/h zu schnell
-PP Unterfranken auf der B 285 53 km/h zu schnell
-PP München bei Sauerlach 69 km/h zu schnell
-PP Schwaben Nord auf der B25 56 km/h zu schnell
-PP Oberbayern Süd bei Garching an der Alz 49 km/h zu schnell
-PP Oberpfalz auf der B16 59 km/h zu schnell
-PP Niederbayern auf der A92 61 km/h zu schnell

Die Kontrollen in den jeweiligen Regionen im einzelnen:

- Oberpfalz

- Oberbayern Süd

- Niederbayern

- Oberbayern Nord

- Mittelfranken

Der 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten 'Speedmarathons', der vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk Roadpol koordiniert wurde. Beim elften Bayerischen Blitzmarathon kontrollierten rund 1750 Polizistinnen und Polizisten sowie Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung 24 Stunden verstärkt die Geschwindigkeit an knapp 1.000 möglichen Messstellen in ganz Bayern.

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