Eine tote Frau lag gut drei Wochen lang in ihrer Wohnung in Eichstätt - obwohl der Totenschein bereits ausgestellt war, berichtet der Donaukurier.
Es ist kein Fall für zart besaitete Gemüter: Da holt eine Pflegerin der Caritas am 15. Juni die Hausärztin, weil die betreute 74-Jährige leblos in ihrer kleinen Wohnung im Eichstätter Buchtal liegt. Die Medizinerin kommt, stellt den Tod fest und unterschreibt den Totenschein: natürliche Todesursache. Abtransportiert wurde die Leiche am 9. Juli abends.
Dass die tote Frau gut drei Wochen in der Wohnung lag, bestätigt Heinz Rindlbacher. Der Eichstätter Polizeichef spricht von einem an Tragik kaum zu überbietenden Fall, von Übermittlungspannen. "Die Polizei war vorigen Freitag informiert worden. Um 16.30 Uhr standen die Beamten vor der Tür der Seniorin im zweiten Stock", sagt Rindlbacher. Später sei die Vermieterin dazugekommen und habe den Beamten den Wohnungsschlüssel übergeben. "Die Beamten haben den Leichnam dann entdeckt. Auf dem Tisch daneben lag der am 15. Juni ausgestellte Totenschein." Jetzt stehen Ermittlungen im Raum – wegen einer Ordnungswidrigkeit in Sachen Bestattungsgesetz.