BRK: "Müssen uns Naturgewalt beugen"
Suche nach Vermisstem in Höllentalklamm erfolglos beendet

18.08.2021 | Stand 20.09.2023, 23:40 Uhr

−Foto: dpa

Die am Dienstag Mittag gegen 12:00 Uhr begonnene, groß angelegte Suchaktion von Berg- und Wasserwacht nach einem weiteren Vermissten in der Höllentalklamm (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) wurde nach über 4,5 Stunden um 16:30 Uhr erfolglos beendet.

"Trotz des großen Einsatzes vieler ehrenamtlicher Berg- und Wasserretter konnte die zweite vermisste Person nicht aufgefunden werden. Dabei wurden alle relevanten und denkbaren Bereiche mehrfach abgesucht", so BRK-Einsatzleiter Hans Steinbrecher. "Auch ein Hubschrauber und mehrere Drohnen haben aus der Luft die Suche unterstützt. Leider blieben alle erdenklichen Maßnahmen ohne Erfolg."

Sollte sich die Person noch in der Klamm befinden, gebe es angesichts der seit dem Unglück verstrichenen Zeit und der großen Wassermassen wenig Hoffnung, sie lebend zu finden, hieß es am Dienstagabend bei der Polizei.

Laut einer Polizeisprecherin soll am späten Mittwochvormittag entschieden werden, wie es mit der Suchaktion weitergeht. In dem Ausmaß wie an den Vortagen mache es aber keinen Sinn mehr.



Acht Menschen waren am Montagabend nach dem Unglück weitgehend unverletzt aus der Klamm nahe Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gerettet worden. Die beiden zuletzt Vermissten hatten Augenzeugen zufolge auf einer Holzbrücke über den Hammersbach am oberen Ausgang der Klamm gestanden, als die Welle kam. Die Brücke wurde demnach überspült oder teils weggerissen.

Die Staatsanwaltschaft München II leitete Vorermittlungen ein. Es werde geprüft, ob eine Straftat im Raum stehe, etwa fahrlässige Tötung, sagte eine Sprecherin. Gegen konkrete Personen richteten sich die Überprüfungen bisher aber nicht.



Abschließend bedankt sich BRK-Einsatzleiter Hans Steinbrecher bei allen Einsatzkräften: "Ein solcher Einsatz ist herausfordernd. Der Gedanke, dass gegen die Zeit angekämpft wird und man dringend einer in Not befindlichen Person zur Hilfe eilen möchte, lässt niemanden kalt. Doch die Naturgewalt zeigt uns in solchen Fällen Grenzen auf, denen wir uns als Einsatzkräfte beugen müssen. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften, die hier erneut hervorragend zusammengearbeitet haben, ganz egal ob Feuerwehr, Polizei oder BRK. Dieser Einsatz zeigt erneut, wie elementar und unverzichtbar ehrenamtliche Einsatzkräfte im bayerischen Rettungsdienst sind."

Es waren seit Montag insgesamt 330 Einsatzkräfte im Einsatz. Ein Hubschrauber und mehrere Drohnen hatten aus der Luft die Suche nahe Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen unterstützt.

− ce/pnp