Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält die geplanten Entlastungen in der Energiekrise für zu gering und fordert Preisgrenzen nicht nur für Strom und Gas, sondern auch für Heizöl und Sprit ab Januar.
„Die Preise müssen jetzt schnell runter, und nicht erst, wenn der Winter vorbei ist“, sagte er im Interview mit unserer Zeitung. Bei der geplanten Gaspreisbremse müssten Mittelstand und Industrie gleichgestellt werden. „Es darf keine Hilfen erster und zweiter Klasse geben“, sagte er. Der energieintensive Mittelstand dürfe nicht gewichtet werden, wie normale Strom- und Gaskunden.
Er fordert zudem die Verlängerung der Kernkraft bis mindestens 2024 nicht nur für die drei jetzt noch laufenden AKW, sondern für mögliche drei weitere als Reserve. Er spricht sich zudem für die Reaktivierung aller Kohlekraftwerke aus. „Es braucht maximale Energieversorgung auf allen Feldern.“ Es müsse alles getan werden, um bestehende Strukturen zu erhalten. „Denn was einmal kaputt ist, lässt sich nicht wieder aufbauen“, warnte Söder. Gerade der Mitte der Gesellschaft drohe die Gefahr eines Abstiegs. „Im Moment profitieren extremistische Gruppen vor allem von der Unsicherheit und der Sorge vor einer Verschlechterung der Lage“, sagte Söder. Deshalb müssen man den Menschen Sicherheit geben.