Verdächtige Anrufe in Straubing
Polizei warnt: Trickbetrüger nutzen Corona-Impfung als Vorwand

08.01.2021 | Stand 20.09.2023, 4:11 Uhr

−Symbolfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt vor einer neuen Betrugsmasche am Telefon: Die Täter nutzen die Corona-Impfung für ihre Zwecke.

Die Maschen von Trickbetrügern haben sich im Zuge der Corona-Pandemie erweitert. Sie geben sich nicht mehr nur als Verwandte oder Amtspersonen aus, sondern auch als Personen, die mit der Corona-Impfung zu tun haben. Ziel der Betrüger ist die Herausgabe von Geld und Wertsachen. Deshalb hat das Polizeipräsidium Niederbayern einen Warnhinweis veröffentlicht.

Derartige Betrugsfälle habe es in Niederbayern noch nicht gegeben, so ein Sprecher des Präsidiums auf PNP-Nachfrage. Doch im Landkreis Straubing-Bogen seien bereits die ersten verdächtigen Anrufe aufgetaucht, informiert das Landratsamt.

Ämter und Polizei fordern kein Geld am Telefon

Um an Geld zu kommen, nutzen die Betrüger verschiedene Lügengeschichten. Die Polizei nennt als Beispiele: Die Impfung ist mit der Entrichtung einer Gebühr oder einer Kaution verbunden, die vorab gezahlt werden muss. Ein naher Angehöriger oder Freund kann nicht geimpft werden, weil er das Geld für die Impfung nicht zahlen kann. Das Geld am Konto und in Schließfächern muss aufgrund der Corona-Pandemie abgehoben und woanders verwahrt werden. Ein Polizeibeamter informiert über eine drohende Anzeige in Zusammenhang mit Corona, die nur durch einen größeren Geldbetrag abgewendet werden kann.

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Bei solchen Sätzen sollte man misstrauisch werden. Denn: Weder die Polizei noch andere Ämter fordern telefonisch, Geld und Wertsachen auszuhändigen, so die Polizei. Eine Technik, die eine andere Rufnummer auf dem Display erscheinen lässt, unterstützt die jeweilige Legende. Die Alarmglocken sollten auch läuten, wenn man keinem Dritten von diesem Anruf erzählen soll. Polizeibeamte und andere Personen, die auf den Betrug hinweisen könnten, werden von den Tätern diskreditiert. Die Täter halten ständigen Kontakt mit dem verunsicherten Opfer und kontrollieren dessen Handlungen, bis die Übergabe des Geldes erfolgt ist.

Vorwurf: Opfer unterstützt Bekämpfung der Pandemie nicht

Um Misstrauen im Keim zu ersticken, seien die Betrüger sehr einfallsreich. Laut Polizei setzen sie das Opfer unter Druck, drängen auf Geheimhaltung, schüren Ängste und machen dem Opfer Vorwürfe, die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht unterstützen zu wollen.

Die Polizei rät, das Telefonat in solchen Fällen zu beenden. Den Telefonhörer aufzulegen, sei nicht unhöflich, wenn man nicht sicher ist, wer anruft, oder wenn der Anrufer nach persönlichen Daten und finanziellen Verhältnissen fragt. Fordert der Anrufer, Wertgegenstände herauszugeben, Geld zu überweisen oder einem Fremden Geld und Wertsachen mitzugeben, solle man auflegen. "Man darf da auch mal ein gewisses Maß an Frechheit besitzen", so der Polizeisprecher. Man solle mit anderen über die Maschen der Betrüger sprechen und sich gegebenenfalls an die nächste Polizeidienststelle wenden.