Während es in Biergärten und Baumärkten zunehmend wieder wuselt, sind viele Familien mit Kindern noch weit von der Normalität entfernt.
Auch wenn immerhin Wechselunterricht wieder möglich ist, werde es ein langer Weg, Kindern und Jugendlichen ihr "normales Leben" und umfassende Entwicklungschancen zurückzugeben, mahnen längst Fachverbände, Ärzte und Kinderpsychologen. Schon viel zu lange werde die Pandemiebekämpfung auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, beklagt auch die Elterninitiative "Wir geben unseren Kindern eine Stimme – Uns langt’s", die in der Region mit Aktionen und Kundgebungen auf die Notlage aufmerksam macht.
Initiatorin Sandra Eder aus Salzweg (Landkreis Passau) kritisiert, dass es weiterhin keine erkennbare, systematische Strategie der Politik gebe. An Schulkindern die schärfsten Regeln in der Gesellschaft anzuwenden und ohne Konzept "herum zu experimentieren" hält die Qualitätsmanagerin an der Kinderklinik Dritter Orden in Passau für höchst fahrlässig und gefährlich. Dass trotz Masken, trotz Tests in Schulen, trotz nun geimpfter Lehrer immer weitere "irrsinnige und nicht nachvollziehbare Regelungen und ein Würfeln mit der Inzidenzzahl" aus dem Ministerium kämen, ist für Sandra Eder unbegreiflich. Wertvolle Unterrichts- und Entwicklungszeit gehe verloren, kritisiert die zweifache Mutter.