Lange war sie wahrlich keine Augenweide, die alte Grundschule von Unteriglbach. Seit Anfang des Jahres steht sie wieder sauber da, bildet in der Ortsmitte einen beinahe edel anmutenden Glanzpunkt. "Ein Schmuckstück", sagt Ortenburgs Bürgermeister Stefan Lang, "die Bevölkerung ist begeistert darüber, dass das denkmalgeschützte Haus nicht weggerissen wurde. Es gehört einfach zum Ortsbild."
Nach dem der Schulbetrieb im Juli 1971 eingestellt worden war, befand sich später im Erdgeschoss ein Wirtshaus, danach ein Musik-Café. Im ersten Stock lagen Wohnräume. Ab dem Jahr 2000 stand die alte Schule leer. Pflanzen wucherten sie zu, Decken brachen durch, das Dach war undicht. Als die Eigentümer es schließlich zum Verkauf stellten, traute sich jahrelang sich niemand ran an Erwerb und Sanierung.
Kurz bevor das marode Gebäude ganz verfallen wäre, wurde es 2017 doch von einem privaten Investor "gerettet": Der Ortenburger Unternehmer Bernhard Kral (43) kaufte es mit seiner Wohnungsbau GmbH und Co. KG, sanierte es mit seinem Malerbetrieb von Grund auf und teilte es in fünf Wohnungen auf. Das 86 Quadratmeter große Dachgeschoss ist noch zu haben.
"Wäre das Schulhaus abgerissen worden, wäre diese Flanke des Platzes offen. Erst durch den Erhalt und die Sanierung macht ein neu gestalteter Dorfplatz Sinn", sagt Architekt Florian Riesinger. Die Fläche dafür hat die Gemeinde schon 2014 den Vorbesitzern des Schulhauses abgekauft. Geplant ist Raum für Parkplätze, Veranstaltungen und einen Unterstand. "Wir wollen noch heuer den Förderantrag stellen und nächstes Jahr bauen", erklärt Architekt Riesinger.
Mehr darüber lesen Sie im Vilshofener Anzeiger vom 4. September.
