Der stellvertretenden Landesvorsitzenden der ÖDP ist endgültig der Kragen geplatzt: Lange hat Agnes Becker zugesehen, wie der Ex-Europaabgeordnete Albert Deß (CSU) das von ihr initiierte Volksbegehren "Rettet die Bienen" als "Volksverdummungsbegehren" betitelt hat. Jetzt attestiert sie ihm öffentlich eine "Dumpfbacken-Argumentation auf dem Niveau von Donald Trump".
Der Tropfen, der das Fass für Becker zum Überlaufen gebracht hat, war Deß’ Auftritt im Rahmen der Bauernkundgebung am Dienstag auf dem Karpfhamer Fest (Landkreis Passau): Dort war er auf Einladung des Verbandes für landwirtschaftliche Fortbildung zu Gast. Wie schon im Mai bei einer Frühjahrsinfoveranstaltung der CSU, bezeichnete er auch dort das Volksbegehren, das unter dem Slogan "Rettet die Bienen" bekannt wurde, als "Volksverdummungs-Begehren". Dass sich dafür sogar die Kirche stark gemacht hatte, kann er nicht verstehen: "Besser wäre es, sie hätten das Begehren ,Rettet die Christen‘ gestartet, denn denen gehe es auf der Welt schlechter als den Bienen in Bayern."
In Karpfham wurde auf Deß’ Ausführungen mit tosendem Applaus reagiert, Agnes Becker kritisiert seinen Auftritt aber scharf, hält ihn für "unfassbar". Deß nennt sie einen "Irrläufer der Agrarpolitik". Aus der PNP habe sie von seinem Auftritt erfahren, bereits vorher war ihr der Ex-Abgeordnete aber durch seine "seltsame Wortwahl" bekannt. Sie findet es unfassbar, wie Deß das von ihr initiierte Begehren nennt und wie er argumentiert: "1,75 Millionen Menschen haben es unterstützt, das sind alles keine Idioten", stellt sie klar.
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