Mehr als 10.000 Schiffe passieren die Stadt Passau pro Jahr. Die Donau ist ihre natürliche Straße. Dass sie ungehindert vorankommen, ist nicht selbstverständlich. Viele Menschen arbeiten täglich daran, den Fluss für den Schiffsverkehr freizuhalten. Die Berufstaucher im Passauer Bauhof kümmern sich um alles, was unter Wasser vor sich geht.
Die Sicht unter Wasser reicht an diesem Tag 20 Zentimeter weit. Ein Traum für die Taucher. Denn so gut ist es nicht immer: Das Wasser der Donau ist in Passau so trüb, dass man selten weiter als ein paar Zentimeter sehen kann. Kein Vergleich zum Sporttauchen also. Sobald sich der Taucher bewegt, wirbelt er Fontänen von Schlamm auf. "Meistens schalte ich das Licht aus, das reflektiert nur den Dreck", sagt Benedikt Klein. "Und dann mache ich die Augen zu und konzentriere mich auf das, was ich fühle."
Sie sind die Autobahnmeisterei für Wasserstraßen
Der Schlosser, 24 Jahre alt, kurze dunkelblonde Haare, arbeitet seit vier Jahren bei den Berufstauchern des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts im Passauer Bauhof. Egal, wie heiß oder kalt es ist, ob es regnet, schneit oder die Sonne herunterbrennt - er oder einer seiner sechs Kollegen muss immer rein in die Donau. Ihre Aufgabe: den Fluss frei halten für den Schiffsverkehr. Sie sind die Autobahnmeisterei für Wasserstraßen. Sie reparieren Schleusen, Pegel und Pumpwerke - und sind Helden des Alltags, deren Arbeit fast niemand je zu Gesicht bekommt. Trotzdem muss sie schnell und zuverlässig erledigt werden, denn die Donau ist eine wichtige Straße: Jedes der Frachtschiffe, die an Passau vorbeifahren, lädt 1000 bis 2000 Tonnen, also rund hundert Mal so viel wie ein Lastwagen.
So arbeiten die Taucher in der Donau (Video: Kesselgruber / Schnitt: Hies):
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Die vollständige Tauchausrüstung ist fast so schwer wie der eigene Körper. An Land hält man es darin kaum aus. − Foto: Kesselgruber
Wenn sich der Taucher bewegt, wirbelt er Schlamm auf. Selten sieht er weiter als ein paar Zentimeter. − F.: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt
