Passau
Präsidentin: Uni Passau wäre bereit für eine medizinische Fakultät

17.08.2018 | Stand 19.09.2023, 21:13 Uhr

Prof. Dr. Carola Jungwirth, Präsidentin der Uni Passau, erklärt im Interview das große Interesse der Hochschule an einer Weiterentwicklung in Richtung Naturwissenschaften. − Foto: Eckelt

Vertreter des Ärzteverbands Hartmannbund haben im April einen eigenen Medizinstudiengang an der Uni Passau angeregt. "Das ist keine Utopie", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende und FDP-Politiker Wolfgang Gradel damals im Interview mit der PNP. Nun hat sich Prof. Dr. Carola Jungwirth, Präsidentin der Universität Passau, im PNP-Interview unter anderem zu diesem Thema geäußert.

Frau Prof. Jungwirth, FDP und der Hartmannbund haben die Schaffung einer Medizin-Fakultät in Passau vorgeschlagen. Was halten Sie davon?

Prof. Dr. Carola Jungwirth: Grundsätzlich begrüße ich den Vorschlag, eine Medizin-Ausbildung nach Niederbayern zu holen. Das könnte auf Fachhochschulebene geschehen – wie hier in dieser Zeitung schon diskutiert. Es sollte aber auf universitärer Ebene geschehen. Und hier hat die Universität Passau eine gesellschaftspolitische Verantwortung, der sie sich zu stellen bereit ist. Genauer überlegen muss man, in welcher Form das am besten geschehen kann. Soll es ein Angebot in Form einer Kooperation mit einer anderen Universität – mit einem Privatanbieter oder einem staatlichen Anbieter – sein? Oder soll an der Universität Passau eine eigenständige medizinische Fakultät entstehen? Ich bin für beides offen und sehe in beiden Möglichkeiten Vorteile.

Eine eigenständige Fakultät, klingt doch viel besser, oder?

Jungwirth: Da haben Sie recht. Ehrlicherweise muss man dazu aber sagen, dass es etwa in Augsburg, die eine medizinische Fakultät neu bekommen haben, zehn Jahre gedauert hat, bis es jetzt mit den ersten Berufungen von Professorinnen und Professoren überhaupt losgeht. Es ist ja nicht nur eine Sache der Universität und des Freistaates, so eine Medizin-Fakultät einzurichten – es ist auch eine Sache des Wissenschaftsrates und der anderen bayerischen medizinführenden Universitäten, hier zuzustimmen. Das ist alles ein sehr komplexer Prozess – und auch ein Prozess, für den Milliarden in die Hände genommen werden müssten. Nichtsdestotrotz: Sollte so eine Chance auf Passau zukommen, sind wir bereit.

Das Gespräch führten Ernst Fuchs und Martin Wanninger. Das vollständige Interview lesen Sie in der Wochenendausgabe Ihrer Passauer Neuen Presse (Online-Kiosk) oder kostenlos auf PNP-Plus.