Tiefenbach
Karriere: Wie ein Aufsatz dieses Niederbayern bei Trump landete

14.10.2019 | Stand 21.09.2023, 4:13 Uhr

Wie es nach dem Brexit weitergehen könnte, beantwortete Braml unter anderem den Tagesthemen. −Screenshot: PNP

Mit seiner Arbeit im Gepäck reiste Angela Merkel zum G7-Gipfel. Sein Gesicht kennen viele Leute aus den Nachrichten. Martin Braml (26) aus dem Landkreis Passau ist ein weltweit gefragter Wirtschaftsexperte.

Was er geschrieben hat, haben Angela Merkel und Jean-Claude Juncker gelesen. Seine Analysen zum Brexit hörten Millionen Menschen in den Tagesthemen. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit hat er die Weltwirtschaft beeinflusst. Er kommt aus der kleinen Ortschaft Haselbach in der Gemeinde Tiefenbach (Landkreis Passau) und promoviert derzeit am ifo Institut in München in Volkswirtschaftslehre. Und obwohl er erst 26 Jahre alt ist, ist seine Meinung zu aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen international gefragt.

Aufsatz landet über Merkel und Juncker bei Trump

Ein Höhepunkt seiner Karriere war ein Aufsatz, den er 2018 zusammen mit seinem Doktorvater Gabriel Felbermayr verfasst hat. "Wir konnten anhand amerikanischer Leistungsbilanzzahlen nachweisen, dass die USA gegenüber der EU einen leichten Überschuss im Handel aufweisen, wenn man Dienstleistungsexporte wie Software-Lizenzen und US-Unternehmensgewinne wie von Facebook und Google in Europa mit dazuzählt", erklärt Martin Braml. Sie waren die ersten, die darauf hingewiesen haben. Das Papier wurde von Kanzlerin Angela Merkel zum G7-Gipfel nach Kanada mitgebracht, es gelangte an Jean-Claude Juncker, der es im Juli 2018 zu Trump nach Washington brachte, als man sich auf einen Waffenstillstand zum Handelskrieg einigte.

"Später hat Juncker gegenüber der ARD wörtlich gesagt, dass der Durchbruch genau deshalb zustande kam, weil er Trump verständlich machen konnte, dass amerikanische Zahlen einen Überschuss ausweisen", sagt Braml. Und so ist der Handelskrieg zwischen Europa und der USA auch durch ihn ausgefallen. "Da bin ich schon stolz drauf", sagt Martin Braml.

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