Boot für bundesweite Aktion
Werk der Passauer Hortkinder steht im Juni vor dem Bundestag

02.04.2024 | Stand 02.04.2024, 6:00 Uhr

Ausgerüstet mit Masken, alten Hemden und Spraydosen haben die Kinder des AWO-Kinderhortes Hacklberg unter der Leitung der AWO-Ortsvereinsvorsitzenden Katja Reitmaier (v.li.), Graffitikünstler Fabian Edenharder und Hortleiter Sebastian Möller ein buntes Boot erschaffen. − Foto: Krenner

Von Johannes Krenner

Für die Kinder des AWO-Kinderhorts Hacklberg war der vergangene Donnerstag, wie sie sagten, einer der besten Tage des Jahres: Ausgerüstet mit Masken, übergroßen Hemden und Spraydosen durften sie bei strahlendem Sonnenschein ein großes Faltboot aus Pappe verzieren. Hintergrund ist das sozialkritische Kunstprojekt des AWO-Bundesverbands „100 Boote – 100 Millionen Menschen“, das auf die weltweit 100 Millionen Geflüchteten aufmerksam machen soll.

Dafür wurden deutschlandweit 100 Faltboote verteilt, um bunt gestaltet zu werden und anschließend im Juni vor dem Bundestag aufgestellt zu werden. Eines davon stammt dann jedenfalls von den Kindern des AWO-Kinderhorts Hacklberg.

Eingesetzt dafür hatte sich die Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Passau und Hacklberg, Katja Reitmaier. „Ich denke, dass das ein ganz wichtiges Zeichen für ein buntes Miteinander und gegen die rassistischen Tendenzen in unserer Gesellschaft aktuell ist.“ Die Boote stehen dabei aus ihrer Sicht einerseits für die Flüchtlinge und die notwendige Seenotrettung im Mittelmeer, andererseits aber auch dafür, dass „wir alle in einem Boot sitzen und die Probleme nur gemeinsam lösen können“, sagt Reitmaier. „Mir persönlich war es dann auch noch wichtig, dass dabei auch die Kinder miteinbezogen werden.“

Kurzerhand habe sie sich deshalb mit dem Leiter des Kinderhorts Sebastian Möller (siehe Nachgefragt) und dem Passauer Kunstpädagogen und Graffitikünstler Fabian Edenharder zusammengeschlossen und die Aktion am Donnerstag organisiert.

Ab 10 Uhr durften die Kinder nach einer kurzen Einführung durch Fabian Edenharder drauflossprühen, was ihnen sichtlich Spaß bereitete. Freudig sprühten sie verschiedene Farben und Formen auf die Pappe und zeigten sich anschließend ihre Werke untereinander. „Das ist schon toll zu sehen, wie sich das nach einer Zeit verselbstständigt und die Kinder sich einfach frei ausleben“, so Fabian Edenharder. Und Katja Reitmaier ergänzte: „So entsteht einfach ein Boot, das die Vielfalt förmlich ausstrahlt.“ Und auch das Fazit der Kinder fiel durchwegs positiv aus: „Es hat sehr viel Spaß gemacht und ist auf jeden Fall besser als Schule.“

Sobald die Farben auf dem Boot getrocknet sind, bringt Katja Reitmaier es nach Regensburg. Von dort aus geht es dann am 19. Juni nach Berlin, wo es dann zusammen mit 99 anderen Booten vor dem Bundestag aufgestellt wird.