Jeden Donnerstag
Was hinter dem Projekt „Skate&Break“ im Zeughaus Passau steckt

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 7:00 Uhr
Anastasiia Berezina

Immer wieder neue Tricks lernen die Teilnehmer von Skate&Break. − Foto: Berezina

Jeden Donnerstag verwandelt sich das Jugendzentrum Zeughausin in eine lebendige Szene für Tanz- und Skatebegeisterte, die sich zum Projekt „Skate&Break“ versammeln. Unter der Leitung von Christian Anetsberger bietet dieses Programm eine einladende Atmosphäre, in der Teilnehmer jeden Alters und Hintergrunds willkommen sind. Christian Anetsberger erzählte der PNP, was genau hinter „Skate&Break“ steckt und wie junge Leute davon profitieren können.

Ursprünglich als Skating-Initiative gestartet, hat Christian Anetsberger vor einigen Jahren die Tanzseite ins Spiel gebracht. Seitdem treffen sich Jugendliche im Alter von 12 bis 26 Jahren jede Woche zum „Open Floor“, um frei nach eigenem Belieben zu tanzen – und das komplett kostenfrei.

Fokus liegt auf HipHop und Breakdance



Marina Voitenko, eine regelmäßige Teilnehmerin, betrachtet „Skate&Break“ als eine ideale Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung und zum Austausch mit Gleichgesinnten. Für sie ist Tanzen mehr als nur Bewegung; es ist eine Form der Selbstverwirklichung und ein Ausdruck von Emotionen. „Da ich normalerweise nur Choreografie tanze, lerne ich, wenn ich Donnerstagabend hier bin, ständig Neues. Am besten gefällt mir, dass wir uns gegenseitig neue Tricks und Tanzschritte beibringen können. Das hilft einem, seinen eigenen Stil zu finden“, erklärt Marina begeistert.

Der Fokus liegt auf HipHop und Breakdance, aber auch jeder andere Tanzstil ist willkommen. „Jeder darf tanzen, wie er möchte. Auch alle, die zum Beispiel Lateinamerikanisch tanzen, sind herzlich willkommen“, stellt Anetsberger fest.

Zusammen werden neue Kombinationen und Ideen entwickelt



Im Gegensatz zu traditionellen Tanzschulen setzt Skate&Break auf ein offenes Format ohne festen Lehrer oder vorgegebene Niveaus. Hier lautet das Motto „Each one teach one“, wodurch Anfänger von Fortgeschrittenen lernen können und jeder seinen eigenen Stil entwickeln kann. Zusammen werden dann neue Kombinationen und Ideen entwickelt und verbessert. Somit darf jeder seinen eigenen Erfahrungen teilen, sich austauschen und sich gegenseitig inspirieren.

Die Räumlichkeiten des Jugendzentrums sieht Christian Anetsberger als äußerst geeignet, für ihn gibt es keinen idealeren Ort für „Skate&Break“. Mitten in der Fußgängerzone ist das Zeughaus für Jugendliche einfach zu erreichen und auch das Ambiente, das viel Platz bietet und über eine Skateboarding-Anlage verfügt, schafft die perfekte Atmosphäre.

Ziel: Skaterszene fördern und Interesse am Tanz zu wecken



Ziel des Projekts ist es nicht, so viele Schüler wie möglich zu trainieren, sondern die Skaterszene, die in Passau bereits gut vernetzt ist, noch mehr zu fördern und auch das Interesse am Tanz zu wecken. Denn obwohl es in Passau einige Tanzschulen gibt, seien diese eher weniger miteinander vernetzt. Anetsberger möchte mit seinem Programm einen kreativen Austausch ermöglichen, wobei es unwichtig ist, wo und ob man bereits tanzt.

Neben den wöchentlichen Treffen gibt es auch weitere Veranstaltungen wie den „Circle of Fire“, einen jährlichen Tanzwettbewerb, und regelmäßige Skatewettbewerbe. In Zukunft möchte Christian Anetsberger beide Veranstaltungen miteinander verknüpfen – vielleicht im neuen Skaterpark in Kohlbruck.

Christian Anetsberger wünscht sich, dass in Zukunft auch Jugendliche, die am offenen Betrieb des Jugendzentrums teilnehmen, dazu ermutigt werden, „Skate&Break“ auszuprobieren – einen Ort des Lernens, der Gemeinschaft und der persönlichen Entfaltung, an dem jeder willkommen ist, genau so, wie er ist. Anetsberger betont: „Wir treffen uns hier, weil wir den Tanz lieben und nicht, weil wir uns messen wollen.“