Passau
Unsterblich: die Musik von Udo Jürgens

Markus Engelstaedter und Bernd Meyer begeistern mit Udo-Konzert in der Redoute

24.03.2024 | Stand 26.03.2024, 15:27 Uhr
Gabriele Blachnik

Sänger Markus Engelstaedter ließ in der Redoute Hits von Udo Jürgens wieder aufleben, inbrünstig begleitet von Bernd Meyer am Flügel. − Foto:

Im Dezember werden es zehn Jahre, seit der Liederstar Udo Jürgens mit 80 Jahren verstorben ist. Bis heute füllt er die Konzertsäle. Das bewies ein Udo-Tribute-Programm in der ausverkauften Redoute am Freitag.

Sänger Markus Engelstaedter umschrieb eingangs die Karriere von Udo Jürgens mit nackten Zahlen: Er komponierte mehr als tausend Lieder, veröffentlichte über 50 Musikalben und verkaufte über 105 Millionen Tonträger. Im Folgenden schürten Engelstaedter und der Pianist Bernd Meyer die anhaltende Begeisterung für den „großen Chansonnier“ mit Herz und Seele. Reichlich davon legten die Musiker in die Interpretation ausgesuchter Udo-Lieder. Und erntete dafür reichlich Echo aus dem Publikum. Es sang so manche Nummer melodie- und textsicher mit.

Udo Jürgens wollte in seinen Liedern etwas mitteilen

Eine Mischung aus weniger geläufigen Liedern und bleibenden Hits hat das aus der Oberpfalz stammende Duo für sein Programm ausgewählt. „Ich glaube“ sang Udo Jürgens 1967, zeigte da schon, dass er mit seinen Texten etwas mitteilen will. Markus Engelstaedter liegt viel daran, das bewusst zu machen. Singt auch das Lied, in dem ein kleiner Junge mit seinem Vater einen Drachen bauen will, weil der gekaufte Drachen nicht gut fliegt. Oder erinnert an einen Song, den Udo Jürgens ursprünglich für Frank Sinatra geschrieben hat. Stattdessen übernahm Sammy Davis Junior „If I Never Sing Another Song“ und sang ihn fortan als Schlussnummer seiner Konzerte. Markus Engelstaedter lässt ihn in der deutschen Fassung „Gäb es nur dies eine Lied für mich“ hören.

Deutlich wird, welch genialer Komponist Udo Jürgens war

Mit dem nötigen Tiefgang, ohne aufgesetztes Pathos, interpretiert Engelstaedter diese gesungenen Geschichten, macht den Udo-Sound wiedererkennbar und gibt ihm zugleich mit Wohlklang und großem Tonumfang seine eigene Stimme. Getragen wird er den ganzen Abend lang von dem Vollblut-Pianisten Bernd Meyer. Sensibel zurückhaltend, etwa in „Nur ein Lächeln“, bis dramatisch voluminös, beispielsweise in „Ich weiß was ich will“, legt Meyer am Konzertflügel das Klangbett aus. Einen wahren Kraftakt vollbringt er während des zweistündigen Konzerts. Durch Bernd Meyer wird an diesem Abend auch deutlich, welch genialer Komponist Udo Jürgens war.

Nach der Pause kommt das Publikum zunehmend in Mitmachlaune. Wobei Markus Engelstaedter sein Talent als Entertainer spielen lässt. „Griechischer Wein“ wird zu einem Stimmungshöhepunkt, dem weitere folgen. Bei den Evergreens „Mit 66 Jahren“ und „Aber bitte mit Sahne“ hebt es die mitklatschenden Zuhörer aus ihren Sitzen. Dann schafft Engelstaedter nochmals Tiefgang, widmet „Was wichtig ist“ seinem Publikum: „das seid Ihr“. Klar, dass dieses Publikum das Duo nicht ohne Zugabe von der Bühne lässt. Auf ein kleines Hit-Potpourri setzen die beiden Musiker einen unter die Haut gehenden Schlusspunkt mit „Merci, Chérie“, jenem Lied, mit dem Udo Jürgens 1966 den Grand Prix Eurovision de la Chanson für sein Heimatland Österreich gewann.