Gesunde Frühlingskräuter
Es grünt so grün

28.03.2024 | Stand 28.03.2024, 10:00 Uhr |

Brunnenkresse ist derzeit an vielen Bachläufen zu finden wie hier in Hacklberg am Aumühlbach. Sie hat einen leicht scharfen, würzig-herben, kräftigen Geschmack und eignet sich bestens für Salate.  − Fotos: Hiendl

Grünes zu essen ist eine bekannte Tradition am Gründonnerstag. Viele grüne Köstlichkeiten sind derzeit auch in der Natur zu finden, wie zum Beispiel Brunnenkresse oder Bärlauch. Sie sind nicht nur optisch eine Augenweide, sondern gelten wegen ihrer vielen Vitamine und Mineralien als wahre Immunbooster, wie Renate Wimmer, Kräuterexpertin beim Kneippverein Passau weiß. „Für mich ist jetzt die schönste Zeit des Jahres, denn die Natur hält derzeit so viele Schätze für uns bereit. Brunnenkresse verfügt über sehr viel Vitamin C und Bärlauch putzt den ganzen Körper durch. Das Besondere an den Frühlingskräutern ist ihre Dreifachwirkung. Sie gelten als entschlackend beziehungsweise entgiftend, vitalisierend und wirken sich positiv aufs Immunsystem aus.“

Bärlauch findet derzeit reißenden Absatz

Dass die Passauer ganz wild auf frisches Grün sind, diese Erfahrung machen auch Michael Dagn und seine Schwester Maria derzeit an ihrem Stand auf dem Wochenmarkt im Klostergarten. Die Geschwister bieten in großen Schalen Bärlauch aus dem eigenen Garten an, der reißenden Absatz findet. „Es gibt derzeit kaum etwas Gesünderes. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass auch die sprichwörtlichen Bärenkräfte vom Bärlauch kommen“, mutmaßt Michael Dagn. Er selbst liebt die Frühlingskräuter am besonders im Kartoffelsalat, seine Schwester verwendet ihn gerne als Suppe, in Knödeln, als Pesto oder auch als Aufstrich. „Ich backe sogar Bärlauchsemmeln selbst, die schmecken super“, schwärmt Maria Dagn.

Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch

Dennoch ist beim Sammeln Vorsicht geboten, denn Bärlauch ist leicht mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu verwechseln, die sehr giftig sind. Besonders tückisch ist, dass Bärlauch oft in unmittelbarer Nähe seiner gefährlichen Doppelgänger zu finden ist. Wer unsicher ist und Bärlauch nicht selbst sammeln möchte, wird ihn derzeit auf Wochenmärkten und in Supermärkten finden. Da Bärlauch gekühlt nur ein bis zwei Tage hält, sollt er am besten sofort verarbeitet werden.

Rezept für Gründonnerstagssuppe

Traditionell wird am Gründonnerstag auch die gleichnamige Suppe gegessen, in die neun Wildkräuter gehören. Renate Wimmer vom Kneippverein Passau verrät, wie sie gelingt. „Ich verwende bei den neun Kräutern gerne junge Brennnessel, Spitzwegerich, Knoblauchsrauke, Gundermann, Vogelmiere, Giersch, Bärlauch, Gänseblümchen und Löwenzahn. Insgesamt etwa drei Handvoll. Zuerst schwitze ich eine kleine Zwiebel in Öl an, würfle eine Kartoffel dazu und gieße das Ganze mit Gemüsebrühe auf. Dann lasse ich alles köcheln, bis die Kartoffeln weich sind, würze mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss und gebe dann die klein geschnittenen und gewaschenen Kräuter dazu. Am Schluss wird die Suppe mit Sahne abgeschmeckt.“

Renate Wimmer hält die Frühlingskräuter wegen ihrer vielen Vitamine und Mineralstoffe für „wahre Kraftpakete“, die auch gegen Frühjahrsmüdigkeit helfen können.

Artikel kommentieren