Bilanz zum Auftakt
Wegen Regens: Volksfestbesucher marschieren mit Schirm aus Biergarten durch Rosenheim

28.08.2022 | Stand 22.09.2023, 2:51 Uhr

Einen Schirm vom Herbstfest mitgehen lassen, um nicht nass zu werden, ist zwar gewitzt, aber nicht erlaubt. −Symbolbild: Annette Riedl

Das Herbstfest in Rosenheim ist in vollem Gange. Mittendrin: Die Polizeiinspektion Rosenheim, die ein Auge auf das Geschehen hat. Der Auftakt am Samstag lief aus Polizeisicht verhältnismäßig ruhig, die Meldungen sind eher kurios als schwerwiegend.



Nach dem trockenen Start goss es am Abend wie aus Eimern. Um auf dem Heimweg trocken zu bleiben, schnappten sich zwei Männer einen Sonnenschirm aus einem Biergarten. Die zwei 28-Jährigen aus Wasserburg marschierten mit dem breit aufgespannten Schirm in die Innenstadt. Als die Polizei das sah, mussten die beiden den Schirm abgeben. Um eine Anzeige wegen Diebstahls kommen sie außerdem nicht herum.

Betrunkene gingen auf Polizisten los



Recht übermütig führte sich ein 21-jähriger Traunreuter auf. Beim Verlassen des Festgeländes gegen 23 Uhr stänkerte er andere Besucher an und wurde von der Wache gebeten, doch friedlich nach Hause zu gehen. Daraufhin ging er auf die Beamten los und fing an, sie zu schupsen. Der Traunreuter, mit rund 1,5 Promille stark alkoholisiert, musste die restliche Nacht in einer Ausnüchterungszelle verbringen. Außerdem hat er jetzt Herbstfest-Verbot.

Auch ein 27-jähriger Rosenheimer überschätzte sich kurz nach Mitternacht am Ludwigsplatz maßlos. Zeugen schilderten, dass er in seinem Übermut versuchte, eine Schaufensterscheibe einzuschlagen. Die Beamten stellten ihn deshalb zur Rede. Da er auf die Einsatzkräfte losging, musste er mit Handschellen in die Dienststelle gebracht werden und seine knapp zwei Promille dort ausnüchtern.

Alkohol als "Gewaltbeschleuniger"



Kurz nach 22 Uhr gerieten sich mehrere Personen beim Tanzen auf den Bierbänken in die Haare. Ein 33-jähriger aus Altenmarkt und ein 28-jähriger aus München mochten den Tanzstil des jeweils anderen wohl nicht. Jedenfalls gingen die beiden aufeinander los. Durch den Tumult fielen die Übermütigen von der Bierbank auf den Boden und wurden vom Sicherheitsdienst getrennt. Auch hier war, wie es die Polizei formuliert, Alkohol offensichtlich der "Gewaltbeschleuniger" - beide hatten rund zwei Promille. Der Münchner erlitt nach medizinischer Auskunft einen Nasenbeinbruch.

Die Laune trüben lässt sich die Polizei in Rosenheim aber nicht. Sie ordnet alle Vorfälle in die Kategorie "überschaubar" ein und spricht von einem sympathischen Fest.

− red/ade