Seit dem letzten Tag im alten Kirchenjahr ist die evangelisch-lutherische Gemeinde Regen um einen ehrenamtlichen Laienprediger reicher. Bei einer feierlichen Vesper in der Auferstehungskirche wurde Diakon Thomas Ritter am Samstag von Dekan Walter Kotschenreuther zum Prädikanten mit Sakramentsverwaltung berufen und in seinen Dienst eingeführt.
Ritter ist damit t berechtigt, im gesamten Pfarramtsbezirk Regen/Bodenmais eigenständig Gottesdienste zu gestalten und zu predigen.
Pfarrer Matthias Schricker begrüßte die Gäste, die sich versammelt hatten, um Thomas Ritter in diesem besonderen Moment zu begleiten, sowie alle, die in Gedanken und Gebeten bei ihnen waren.
Immerhin habe sich der seit jenem Reformationstag 2012, als er gerade frisch von einem Einsatz der evangelischen Landeskirche in Kenia zurückgekehrt war und mit seiner Gattin zum ersten Mal einen Gottesdienst in Regen besucht habe, sehr gut in der Gemeinde eingelebt und seine Erfahrungen bis hin zum Amt als Vertrauensmann des Kirchenvorstands gerne mit eingebracht, freute sich Schricker, dass Ritter das Kirchenleben künftig auch als Prädikant mitgestalten darf.
Die evangelische "Beauftragung" sei gleichzusetzen mit der katholischen "Weihe" und bedeute Anteilnehmen am Werk Gottes, erklärte Dekan Kotschenreuther. Der Dienst als Prädikant sei ein von Gott gegebenes Amt, das genau das schaffen solle, was Gott möchte – nämlich Kirche.
Man sei zwar gewohnt, dass das im Wesentlichen die Pfarrer tun; aber schließlich gehe es hier um das Wort Gottes statt um unsere kleinlichen menschlichen Strukturen, und die Kirche Jesu Christi sei nicht an Examina, Ausbildungsgänge oder weltliche Ordnungen gebunden, sondern daran, dass das Evangelium gelehrt werde.
Thomas Ritter werde heute ordiniert in ein hohes Amt, welches ihm in Verantwortung gegenüber Gott die Möglichkeit gebe, in der gesamten Kirchengemeinde Regen aus eigener Überzeugung, aus eigenem Wissen und aus dem Durchdringen der Schrift in der Kraft des Heiligen Geistes Gottes Wort zum Tragen zu bringen und selbstständig das Abendmahl einzusetzen, verdeutlichte Kotschenreuther die immense Würde, die mit dieser Berufung einhergeht. Wo er predige, lehre und die Sakramente verwirkliche, überall dort sei Kirche, und zwar unabhängig von Ort, Zeit und Raum.
Nach diesen einführenden Worten bat der Dekan Thomas Ritter nebst Pfarrer Schricker und Lektorin Gertraud Häusler als dessen Zeugen zu sich nach vorne, um die Berufungsurkunde zu verlesen und sich von dem angehenden Laienprediger dessen Bereitschaft zum Dienst als Prädikant bekunden zu lassen. Mit der Segnung und einem Willkommenshandschlag wurde Ritters Aussendung vollzogen.
Anschließend übernahm der frisch Berufene die weitere Leitung des Gottesdienstes.
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Unter dem Zeugenbeistand von Pfarrer Matthias Schricker (2. v. li.) und Lektorin Gertraud Häusler (rechts) segnete Dekan Walter Kotschenreuther (links) den frisch berufenen Prädikanten Thomas Ritter. −Fotos: Wittenzellner
