Landau
Sensationsfund: die größte Scheibenkeule Mitteleuropas

03.06.2016 | Stand 03.06.2016, 17:14 Uhr

Ein Sensationsfund: Die größte Scheibenkeule, die es aus der Jungsteinzeit in ganz Mitteleuropa bislang gibt, wurde in Großköllnbach entdeckt.

Es war ein Sensationsfund, der bei den Ausgrabungsarbeiten der Kreisarchäologie im Baugebiet Großköllnbach-Steigäcker entdeckt wurde: die größte Scheibenkeule, die es aus der Jungsteinzeit in Mitteleuropa bislang gibt. Bei der Sonderausstellung "Ausgrabungen Großköllnbach", die am Donnerstag im Vorgeschichtsmuseum im Kastenhof eröffnet wurde, stellte Kreisarchäologe Dr. Ludwig Kreiner die Befunde vor. Die Präsentation ist dort bis zum 11. September zu sehen.

Die Scheibe hat einen Durchmesser von etwa 21 Zentimeter. Sie besteht aus Serpentinit, einem metamorphen Gestein, und hat in der Mitte eine Öffnung. Über die Funktion und Bedeutung dieser Scheibenkeulen ist sich die Forschung noch nicht im Klaren. Zum einen ist der durchlochten Scheibe der Waffencharakter nicht abzusprechen, zum anderen seien derartig große und sorgfältig geschliffene Scheiben wie die aus Großköllnbach nicht nur profan zum Zuschlagen zu interpretieren, glaubt der Kreisarchäologe Dr. Ludwig Kreiner. Er vermutet, dass es sich bei der Scheibe um ein Statussymbol als Zeichen von Macht und Ansehen handelt. Ihre Form mit der leicht erhabenen Bohrstelle ist im süddeutschen und im österreichischen Raum mehrfach belegt. Das Gestein, aus dem die Scheibe besteht, ist leicht magnetisch.

− has

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