Plattling
Herr der Zahlen: Plattling hat einen neuen Kämmerer

09.10.2019 | Stand 18.09.2023, 4:03 Uhr

Sanfte Wachablösung: Noch bis Ende April 2020 arbeitet Harald Kappl (l.) den 35-jährigen Philipp Rausch (2.v.l.) als neuen Stadtkämmerer ein. Über diese Nachfolgeregelung freuen sich Bürgermeister Erich Schmid und Geschäftsleiter Josef Hofmeister (r.). −Foto: Schweighofer

205 Tage hat er noch. Harald Kappl zählt die Tage runter. Der 30. April 2020 ist der Stichtag, dann beginnt für den scheidenden Kämmerer der Stadt Plattling der wohlverdiente Ruhestand. "Wir haben einen Haushalt von beinahe 50 Millionen Euro", sagt Bürgermeister Erich Schmid dazu. "Da einen Kämmerer zu verlieren, der den Job über 22 Jahre sehr gut gemacht hat, ist eine schwierige Situation." Dementsprechend sei man die Suche nach Kappls Nachfolger angegangen – ein geschlagenes Vierteljahr gab es unzählige Gespräche mit insgesamt 22 Bewerberinnen und Bewerbern. Am Ende fiel die Wahl, einstimmig abgesegnet vom Stadtrat, auf den 35-jährigen Philipp Rausch.

Der neue Kämmerer, der im Landkreis Deggendorf mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Kindern wohnt, ist in der Isarstadt kein Unbekannter. "Ich habe von 1998 bis 2004 bei der SpVgg Plattling Fußball gespielt – von der C-Jugend bis zur Herrenmannschaft", erzählt Rausch beim Pressetermin im Bürgermeisterbüro. "Aus dieser Zeit habe ich immer noch sehr viele Freunde, hatte also immer einen engen Bezug zu Plattling."

Nach seinem Studium zum Diplom-Finanzwirt verschlug es den 35-Jährigen zunächst einmal ins Finanzamt nach München, bevor er im November 2016 ins Finanzamt nach Landshut wechselte – als Steuerfahnder. Ein Job, in dem er sich durchaus wohl gefühlt habe, wie Philipp Rausch betont. "Ich habe nicht wirklich eine neue Stelle gesucht, bin dann aber zufällig in der Zeitung über die Anzeige der Stadt Plattling gestolpert." Die nie abgerissene Verbindung zur Isarstadt und die ebenso reizvolle wie anspruchsvolle Aufgabe habe ihn dann dazu gebracht, sich einfach mal zu bewerben – mit großem Erfolg.

Man merkt Philipp Rausch den Stolz jedenfalls an, als Bürgermeister Erich Schmid den neuen Kämmerer mit Lob beinahe überhäuft. Entscheidend im Auswahlprozess sei, neben Eigenschaften wie Teamfähigkeit, die Fähigkeit gewesen, "dem Stadtrat die schwere Materie Finanzen näher zu bringen". "Sie müssen das übersetzen können", sagt Schmid beim Pressetermin mit Blick auf Philipp Rausch. "Und da waren wir uns bei Ihnen von Anfang an sicher, dass das funktionieren wird. Da sind Sie weit vor den anderen Bewerbern gelegen."
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