Plattling
Erinnerungen an die Nachkriegszeit: Als Helga Helfrich Hopfen zupfte

23.09.2019 | Stand 18.09.2023, 4:00 Uhr
Fritz Apfelbeck

Dieses Erinnerungsfoto an die Zeit auf dem Hopfenfeld sieht sich Helga Helfrich gerne an. Sie ist übrigens die Fünfte von links in der ersten Reihe. Ihre Mutter setzt rechts neben ihr, trägt ein Kopftuch. Rund herum sind weitere Helfer aus Winzer und Langenisarhofen zu sehen. −Foto: privat

Seine einst hoch anzusiedelnde Bedeutung als Informationsquelle hat der Stammtisch im 21. Jahrhundert großteils verloren. Wenn aber Anni Lawrenczuk in der Nachkriegszeit nicht als Bedienung in verschiedenen Wirtshäusern in Moos und Umgebung gearbeitet hätte, so würde ihre Tochter Helga Helfrich heute nicht über die Arbeit als Hopfenzupferin berichten. Die PZ hat sich mit der Plattlinger Seniorin unterhalten.

Als Elfjährige arbeitete Helga mit ihrer Mutter bei Hopfenbauer Wimbeck. Von Ende August bis Anfang September erstreckt sich nach wie vor die Erntezeit. Neben Mutter und Tochter strömten die Erntehelferinnen – meist waren es Frauen – zu Tausenden in die Hallertau, ins größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Schon im achten Jahrhundert soll dieser dort angebaut worden sein.

Hopfenbauer Wimbeck holte die Hilfsarbeiterinnen aus der Region damals mit dem Auto ab – für damalige Verhältnisse ein Luxus. "Viele andere mussten mit dem Zug fahren", berichtet Helga Helfrich. "Hopfenzupfer in den hinteren Wagen", hätten Schaffner auf den Bahnhöfen oftmals gerufen, waren die vorderen Waggons doch für betuchtere Passagiere gedacht.

Während der Familienvater seiner üblichen Arbeit nachging, zupfte die Mutter Hopfen – und nahm die Kinder selbstverständlich mit. Die älteren Buben und Mädchen packten schon mit an. Helgas jüngere Geschwister blieben zu Hause bei der Großmutter.

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