Plattling
"Aus der Region, für die Region": Der Initiator des Kulturmobils im Interview

27.06.2019 | Stand 18.09.2023, 3:48 Uhr

Es geht ordentlich und gerne auch mal etwas überzeichnet zur Sache in "Unkraut", dem neuen Stück des Kulturmobils, das am Freitag, 28. Juni, 20 Uhr, auf dem Plattlinger Magdalenenplatz seine Premiere feiert. −Foto: Kulturmobil

Das Kulturmobil macht am Freitag, 28. Juni, den Auftakt beim Künstlersommer mit der Premiere des Stücks "Unkraut". Die PZ hat mit dem Initiator der fahrenden Bühne, Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder, gesprochen.Der Auftakt der diesjährigen Kulturmobil-Tour findet n Plattling statt. Hat das eine besondere Bewandtnis oder ist es schlicht Zufall?
Dr. Maximilian Seefelder: Wir haben natürlich Spielorte, die sich in der Vergangenheit schon als sehr gut und kooperativ erwiesen haben. In Plattling waren wir schon öfter, wir wissen also, was wir an Plattling haben, und dass wir hier eine gute Kulturmobil-Premiere feiern können.

Machen wir mal eine kleine Zeitreise in das Jahr 1998. Damals haben Sie als Bezirksheimatpfleger das Kulturmobil ins Leben gerufen. Wie ist es dazu gekommen?
Seefelder: Als Bezirksheimatpfleger versuche ich, das Bezirksgebiet in den Blick zu nehmen. Im Gegensatz zu einem örtlichen Kulturreferenten, dessen Wirkungskreis an der Ortsgrenze endet, besteht die Aufgabe eines Bezirksheimatpflegers u. a. darin, über Angebote in der gesamten Region nachzudenken. Und so waren wir mit Kulturmobil von Anbeginn im gesamten Bezirksgebiet unterwegs. Selbstverständlich gibt es in Niederbayern jede Menge Kultur: Chöre, Blaskapellen, Bands, Laienspielgruppen etc. Was es außer in wenigen Theaterhäusern nicht gibt, ist darstellende Kunst. Dem ursprünglichen Gedanken für unser mobiles Kulturprojekt lag die Tradition des fahrenden Volks zu Grunde – der Gaukler und Komödianten. Verständlicherweise haben wir den Ochsenkarren durch einen Lastwagen mit moderner Bühnentechnik ersetzt

Einen Spagat müssen Sie bei Ihren Theateraufführungen hinbekommen oder? Denn die Stücke sollen ja einerseits Anspruch haben, auf der anderen Seite aber auch die Masse ansprechen...
Seefelder: Wir haben im Laufe der Jahre unser Publikum gewonnen. Experimentelle Stück wie Theaterhäuser mit jährlich 12 Produktionen, bei denen auch mal eines durchfallen darf, können wir uns nicht leisten. Außerdem zahlt bei uns niemand Eintritt. Wenn das Stück also nicht gefällt, dann würden die Leute aufstehen und gehen (lacht). Trotzdem versuchen wir immer wieder Abwechslung zu bieten. Im letzten Jahr hatten wir eine klassische Komödie von Molière. Deshalb war klar, heuer gibt’s ein Volksstück. Aber ein modernes.

Was zeichnet das diesjährige Stück "Unkraut" aus?
Seefelder: : In diesem Stück Fitzgerald Kusz geht es um eine relativ einfache Geschichte, wie sie viele Menschen wohl kennen: eine Reihenhaussiedlung wie aus dem Katalog, drei Paare, ein Single. Und die erfreuen sich an ihren Häusern und ihren Gärten. Doch oh Schreck, da tanzt einer aus der Reihe, nämlich der Krause. Der hat einen Ökogarten, von dem das Unkraut in die anderen Gärten fliegt. Dagegen muss was unternommen werden. Es menschelt also an allen Ecken und Enden. Das Stück spielt in der Gegenwart, besitzt eine durchaus kritische Attitüde, aber ohne moralischen Zeigefinger.
Das ganze Interview lesen Sie am Freitag, 28. Juni, in Ihrer PZ.