Plattling
Eine Dose, die Leben retten kann

29.04.2019 | Stand 25.10.2023, 11:33 Uhr

BRK-Pflegedienstleiterin Diana Prommersperger (Mitte) erklärt den alleinstehenden Bewohnerinnen des Betreuten Wohnens am Jahnplatz Margarete Mader (r.) und Elise Graf, welche Vorteile die Rotkreuzdose im Fall eines Unfalls in der Wohnung haben kann. −Foto: Woipich

Im Notfall müssen Patienteninformationen zuverlässig und schnell zur Verfügung stehen. Gerade, wenn der Patient wegen seines Zustandes nicht mehr in der Lage ist, diese selbst an Notfallsanitäter oder Arzt weiterzugeben. Warum also nicht die wichtigsten Hinweise an einem Ort hinterlegen, der immer zugänglich ist. Das ist die Idee hinter der BRK-Rettungsdose. Am Montag, 29. April, hat BRK-Pflegedienstleiterin Diana Prommersperger die roten Dosen an einige Bewohner des Betreuten Wohnens am Jahnplatz übergeben und ihnen das Konzept dahinter erklärt.

"Die Dose kommt zum Einsatz, wenn der Patient in seiner Wohnung nach einem Notruf aufgefunden wird, aber selbst nicht mehr ansprechbar ist", sagt Gerhard Gansl, BRK-Kreisgeschäftsführer in Deggendorf. Vergangenes Jahr hat der Kreisverband diese Idee aufgegriffen. Ausgangspunkt war der Wunsch, eine Alternative bis zur flächendeckenden Einführung der digitalen Gesundheitskarte zu schaffen. "Bis die Krankenkassen die Karte einführen, wird noch ein bisschen Zeit vergehen. Deshalb haben wir uns entschieden, für unsere Mitglieder die Rettungsdose einzuführen", so Gansl.

Das Besondere: Die Dose wird nicht wie ein Notfallausweis im Geldbeutel mitgeführt, sondern in der Wohnung aufbewahrt. "Die Dose rettet Leben, wenn ein Unfall in der Wohnung passiert oder der Bewohner beispielsweise einen Schlaganfall erleidet", betont Gansl. Auf offener Straße helfe sie nicht. Wichtig war es also, einen zentralen und schnell auffindbaren Ort zur Aufbewahrung der Dose zu finden. "Im Fall der Fälle muss es schnell gehen. So ist man auf die Idee mit dem Kühlschrank gekommen", erzählt Gansl. "Jede Wohnung hat ja einen."

In der Dose befinden sich ein Fragebogen und zwei kleine Aufkleber. Ein Aufkleber soll an der Wohnungstüre innen, der andere am Kühlschrank befestigt werden, sodass die Rettungssanitäter beim Eintreffen sofort wissen, wo sich die Dose befindet. "Natürlich kann dieser Hinweis im Eifer des Gefechts auch einmal übersehen werden", so Gansl. Die Mitarbeiter des Rotkreuz-Rettungsdienstes seien aber bereits Anfang des Jahres eingehend über die Dose informiert worden. "Unsere Mitarbeiter sind darauf sensibilisiert."

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