Plattling
Stadt und Festspielverein fiebern dem Historienspiel "Die Nibelungen" entgegen

08.07.2018 | Stand 18.09.2023, 2:56 Uhr

Kreuzen die Schwerter: Siegfried von Xanten (r, dargestellt von Thomas Niedermeier) und der von von Daniel Berghammer gespielte Dankwart. Die meisten Schauspieler stammen aus Plattling und Umgebung. −Foto: Häusler

"Mitten in dieser höfischen Pracht hatte Kriemhild einen Traum: Sie sah, wie sie einen schönen, starken, und wilden Falken abrichtete, den ihr plötzlich zwei Adler schlugen und zerfleischten", heißt es in einer Übersetzung des Nibelungenliedes. Diese Sequenz zeigt, dass Menschen seit jeher ihren Träumen Bedeutung beimessen. Ein großer Traum – oder in diesem Fall wohl eher ein Herzenswunsch – geht in diesen Tagen für Karl-Heinz Astner in Erfüllung. Der Vorsitzende des Festspielvereins erinnert sich gut an die verregnete Premiere vor 30 Jahren. Als er bei der Pressekonferenz am Freitag unter dem Magdalenendach stand – es regnete –, blickte er grinsend in Richtung Bühne und sagte: "Jetzt ist es top."

Diese Meinung teilt Bühnenbildnerin Aylin Kaip. Ihren Plan, eine "unwirklich und bedrohliche Welt zu erschaffen", setzten Patienten des Bezirksklinikums Mainkofen "in brillanter Weise" um, wie zweiter Bürgermeister Hans Schmalhofer lobte.

Karl-Heinz Astner legte bei aller Euphorie noch eins drauf: Nach dem Niederbayerischen Heimatpreis im Herbst 2017 sei es an der Zeit, auch für das Schauspiel ausgezeichnet zu werden. "Das nächste Ziel ist ein Preis für das Spiel!"

Ob das Historienspiel "Die Nibelungen" preisverdächtig wird, liegt zum einen an den Darstellern, zum anderen an Regisseur Andreas Wiedermann. Einen Stoff mehrmals neu zu inszenieren, sei Fluch und Segen zugleich. Er könne aus Fehlern lernen, aber müsse sich auch immer wieder neu erfinden. Seiner Meinung nach lässt sich das Historienspiel erstmals als zeitgenössisches Theater einordnen. Der traditionelle Stoff werde in die Moderne übertragen.

Mehr über die abstrakt wirkende Bühne, die Rollenbesetzung und Details zum Historienspiel lesen Sie in der Montagsausgabe, 9. Juli, Ihrer Plattlinger Zeitung.