Osterhofen
Unfall am Bahnhof Osterhofen: Vater des Toten nimmt Bahn in die Pflicht

24.04.2019 | Stand 12.10.2023, 10:16 Uhr

Kesselwagen sind in Osterhofen direkt am öffentlichen Bahnsteig abgestellt. Was viele nicht wissen – die Oberleitungen stehen trotzdem unter Strom. −Foto: Wisberger/zema-foto.de

"Die Deutsche Bahn handelt grob fahrlässig", sagt Reinhold Wagner. Vergangene Woche ist sein 16-jähriger Sohn tödlich verunglückt, weil er am Bahnhof in Osterhofen (Landkreis Deggendorf) zusammen mit einem 15 Jahre alter Freund auf einen abgestellten Kesselwagen kletterte. Der 15-Jährige wurde schwerst verletzt. Wagner nimmt nun die Deutsche Bahn in die Pflicht. Seiner Meinung nach ist nicht nur den Jugendlichen leichtsinniges Verhalten vorzuwerfen, sondern vor allem der Bahn.

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Dass beide auf die Idee kamen, den Waggon zu besteigen, sei nicht alleine ihnen vorzuwerfen, sagt Reinhold Wagner im Gespräch mit der PNP. "Die Kesselwagen stehen nicht an irgendeinem entfernten Abstellgleis, sondern direkt am Bahnsteig", erklärt er. Kein Schild warne vor den tödlichen Stromspannungen in den Oberleitungen. Kein Bahn- oder Sicherheitspersonal überwache den Bahnsteig. Kein Sperrband hindere am Betreten. "Die Bahn tut nicht genug", sagt der Vater aus Aicha vorm Wald (Landkreis Passau).

Doch was tut die Bahn, um die Sicherheit auf dem Bahngelände gewährleisten zu können? Ein Sprecher betont, dass auch schon jetzt zahlreiche Warnschilder an deutschen Bahnhöfen angebracht sind. Zur konkreten Situation in Osterhofen und ob sich diese in Zukunft ändern wird, äußerte sich der Sprecher auf PNP-Anfrage nicht.

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