Deggendorf
In Krankheit und Tod eine Stütze sein

28.11.2019 | Stand 28.11.2019, 17:43 Uhr

Das Freiwilligenzentrum "mach mit" und die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz arbeiten Hand in Hand (v.l.): Lilly Gotzler, Josef Färber, Petra Schwankl, Stefanie Damböck, Klaus Darlau, Katharina Deeg und Jutta Staudinger. −Foto: Roland Binder

Wenn ein Kind lebensbedrohlich erkrankt, gerät die heile Familienwelt erst einmal aus den Fugen. Betroffene, Eltern und Geschwister brauchen Hilfe – im Alltag, aber auch um für ein paar Stunden aus dem Alltag auszubrechen. Hier setzt die Arbeit der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) an. Das "mach mit"-Freiwilligenzentrum unterstützt die Bemühungen der Stiftung, auch im Landkreis Deggendorf aktiv zu werden. Es werden ehrenamtliche Familienbegleiter gesucht.

Eine "wichtige Arbeit" nannte stellvertretender Landrat Josef Färber bei einem Treffen im Landratsamt das Engagement von AKM und sprach auch aus seiner Erfahrung als Caritas-Vorsitzender für den Landkreis. Jutta Staudinger von "mach mit" betonte, sie betrachte es als Aufgabe des Landkreises, hier zu unterstützen.

Das Freiwilligenzentrum hat ohnehin die in Sachen Hospizarbeit sehr erfahrene Lilly Gotzler in seinen Reihen. "Das ist für uns kein Neuland", führte sie aus. Seit 2015 kooperiere "mach mit" mit dem St.-Ursula-Hospiz in Niederalteich. Zwei Ehrenamtliche seien bereits in der Hospizarbeit engagiert, drei weitere würden derzeit ihre Ausbildung absolvieren. "Darüberhinaus übernehmen wir Führungen oder helfen bei Festen und organisatorischen Arbeiten mit", schilderte Gotzler, wie die Zusammenarbeit abläuft. Auch die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München pflegt bereits gute Kontakte mit Niederalteich. "Hier wird im Januar auch eine Schulung von Ehrenamtlichen stattfinden", sagte Klaus Darlau, der das Niederbayern-Zentrum von AKM leitet. Er stellte die Stiftung kurz vor. Christine Bronner und ihr Mann Florian haben sie 2004 in München gegründet und unterstützen seitdem in ganz Bayern Familien ab der Diagnose im Krankenhaus, zu Hause und über den Tod hinaus. Jährlich werden über 400 Familien von etwa 70 hauptamtlichen und über 300 ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut. In Niederbayern seien bisher 62 Familien begleitet worden. Darlau: "Der Bedarf ist da, aber nicht jeder weiß, dass es uns gibt." Wissen sollte man außerdem, dass alle Angebote für die Betroffenen kostenlos sind. Für die Familienbegleitung sucht die Stiftung auch in Deggendorf Ehrenamtliche, die die Familien einmal pro Woche vier Stunden besuchen sollen. "Sie sollen eine Entlastung und Stütze für die Familie sein und das mindestens ein bis zwei Jahre lang", konkretisierte er das Aufgabenfeld. Schulungsleiterin Katharina Deeg nannte weitere Voraussetzungen: Die Helfer sollen sich selbst in einer stabilen Lebenssituation befinden, mindestens 25 Jahre alt und bereit zu einer längerfristigen Begleitung. Wer Interesse hat, kann sich bei Petra Schwankl oder Lilly Gotzler von "mach mit" melden: ✆ 0991/3100-400.

− mic

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