Traunstein / Berchtesgadener Land
Vorläufiges Endergebnis: Ramsauer mit 36,63 Prozent gewählt

CSU-Kandidat mit herben Verlusten - Bärbel Kofler von der SPD schafft Bundestags-Einzug über die Liste

26.09.2021 | Stand 21.09.2023, 22:25 Uhr


Der Direktkandidat im Deutschen Bundestag aus dem Wahlkreis Traunstein/Berchtesgadener Land heißt auch für die kommenden vier Jahre Peter Ramsauer von der CSU.

Die Entwicklungen vom Wahlabend können Sie hier im Liveticker nachlesen.

Der Traunwalchner holte laut dem vorläufigen Endergebnis 36,63 Prozent, nach 50,28 Prozent im Jahr 2017. Auf Platz zwei mit glatten 17 Prozent kam Bärbel Kofler von der SPD ins Ziel (2017: 16,11). Erstaunlich war das Abschneiden von Andrea Wittmann (Freie Wähler), die aus dem Stand bei der ersten bundesweiten FW-Kandidatur bei 11,42 Prozent stand und damit vor dem Grünen Wolfgang Ehrenlechner (10,59 Prozent) lag. Die übrigen zehn Direktkandidaten lagen unter zehn Prozent. Die Wahlbeteiligung sank von 77,02 Prozent im Jahr 2017 auf nun 73,95 Prozent.

In dieser interaktiven Grafik können Sie sehen, wie in den einzelnen Gemeinden gewählt wurde:



Ramsauer zeigte sich zwar enttäuscht vom Gesamtergebnis, aber nicht überrascht: "Ich habe mich geistig darauf eingestellt, dass es so kommt." Dass er selbst ein besseres Ergebnis als die Partei eingefahren habe, sieht er als Zeichen, dass die Wähler mit ihm mehr einverstanden sind als mit der CSU. Letztlich könne man sich als Kandidat aber nicht vom Gesamttrend abkoppeln: "Man schwimmt immer mit der Welle mit."

Über ihren sicheren zweiten Platz auf der SPD-Landesliste wird Bärbel Kofler auch dem neuen Deutschen Bundestag angehören, nachdem sie Ramsauer das Direktmandat erwartungsgemäß nicht streitig machen konnte. Die leichte Verbesserung freue sie aber ebenso wie das Bayern-Ergebnis und natürlich der Bundestrend. Um über mögliche Koalitionen zu spekulieren, sei es noch zu früh, sagte Kofler. Die Fortsetzung der Großen Koalition sei aber nicht ihr Favorit – "das war sie auch noch nie". Und zu möglichen Ampel-Koalitionen "sage ich immer: mit der FDP habe ich innenpolitisch ein Problem und mit den Linken außenpolitisch".