Brenzone/Venetien
Video: Corona-Stille am Gardasee - "Man muss sperren, was möglich ist"

13.03.2020 | Stand 21.09.2023, 5:53 Uhr

Das menschenleere Ostufer des Gardasees. −Screenshot: PNP/Devoti

Einen Eindruck davon, wie das öffentliche Leben bei uns bald aussehen kann, vermittelt ein aktueller Blick an den Gardasee. Wie in ganz Italien ist dort das öffentliche Leben zum Stillstand gekommen.

Einen Eindruck davon vermittelt ein Video, das Carlo Devoti aus Brenzone sul Garda am Ostufer des Gardasees in der Provinz Verona am Freitagmorgen gegen 9.30 Uhr gedreht hat. Darauf zu sehen ist die Gardesana Orientale südlich von Malcesine, auf der um diese Tageszeit normalerweise dichter Verkehr herrscht. Doch während des 30 Sekunden laufenden Videos ist kein einziges fahrendes Auto und kein Mensch zu sehen, nur Vogelgezwitscher ist zu hören.

Video: Corona-Stille am Gardasee



Der 50-jährige Carlo Devoti, der in Brenzone mit seiner Familie den Campingplatz Primavera betreibt, ist überzeugt: "Deutschland hat noch nicht verstanden, was nächste Woche passieren wird. Man muss sperren, was möglich ist. Bei uns geht die Kurve der Infizierten immer steiler nach oben und die Folgen wird man laut den Nachrichten bei uns erst in zwei Wochen merken."

Die Lage in seiner Heimat sei einerseits dramatisch, auch wenn es im Raum Venetien derzeit noch ziemlich kontrollierbar erscheint. Trotzdem seien auch in Brenzone und Umgebung alle Bars, Restaurants und Geschäfte geschlossen. Menschen seien nur noch unterwegs, um Lebensmittel einzukaufen. In der Nachbarprovinz Lombardei werde bereits deutlich, dass die Plätze in den Krankenhäusern knapp werden. Deshalb hält der Italiener die Einschränkungen für notwendig: "Das wichtigste ist doch die Gesundheit."

Deshalb geht er gelassen damit um, dass er seinen Campingplatz nicht wie geplant Anfang April wieder öffnen kann: "Wir werden mindestens bis zum Mai geschlossen haben und nutzen die Zeit, um den Platz noch schöner zu gestalten."

− hr