Sie ist das Gesicht des Traunreuter Kunstmuseums DASMAXIMUM: Dr. Birgit Löffler (58) hat es als Museumsdirektorin zehn Jahre lang aufgebaut und geprägt. Damit ist nun Schluss. Ihr beruflicher Weg führt sie künftig an das Landratsamt Traunstein. Für ihr Wirken bekommt Löffler von der Stadt Traunreut heute eine Ehrenurkunde. Der Freundeskreis des Museums verabschiedete sie bereits (wir berichteten). Die Wehmut überwiegt aber nicht, erzählt sie der Heimatzeitung in einem Gespräch an ihrer bisherigen Wirkungsstätte, sie blickt lieber nach vorne. Im Interview spricht Löffler dennoch über ihre Zeit im MAXIMUM, die Probleme mit einem tonnenschweren Kunstwerk und die Begegnung mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler.
Frau Dr. Löffler, Andy Warhol, dessen Kunst auch im MAXIMUM zu sehen ist, wird das Zitat "Es wird immer gesagt, dass die Zeit die Dinge verändert, aber man muss sie eigentlich selbst ändern" zugeschrieben. Sie sorgen nun für eine große Veränderung für DASMAXIMUM, aber auch für sich selbst. Warum wurde es Zeit?
Dr. Birgit Löffler: Wir sind jetzt zehn Jahre hier, DASMAXIMUM und ich. Das ist eine Zeit, in der man einiges bewegen kann. Das meiste, was ich mir vorgestellt und gewünscht hatte, habe ich erreicht. Das Museum steht gut da. Und ich persönlich habe noch zehn Jahre Arbeitszeit. Da lohnt es sich, etwas Neues anzufangen.
Sie sind künftig Sachgebietsleiterin "Kultur und Heimatpflege" am Landratsamt Traunstein. Was wird der größte Unterschied sein?
Löffler: Dass ich mich wieder mehr auf die Region konzentrieren darf, aber mein Bereich nun auch Musik, Denkmalpflege und Heimatkundliches umfasst. Aber das, was mir im Museum besondere Freude gemacht hat, nämlich Menschen und Institutionen auch in ungewöhnlichen Kooperationen mit Kunst zusammenzubringen, darf ich dort auch pflegen.
Wie haben Sie das bisher gemacht?
Löffler: Eines unserer ersten großen Projekte im MAXIMUM war WORT:BILDER. In diesem Rahmen hatten wir bis zur Pandemie jedes Jahr Gruppen aus vielen verschiedenen sozialen Institutionen wie Lebenshilfe oder Seniorenheimen zu Gast. Es ging darum, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die normalerweise nicht ins Museum gehen, von deren Intuition und Bereitschaft sich auf die Kunst einzulassen, wir Durchschnittsbetrachter aber einiges lernen können. Im MAXIMUM geht es ja nicht um Besucherzahlen, sondern um die Intensität der Besuche. Das heißt, wir haben das Maximum an Raum für die Kunst, aber auch für den Betrachter. Eine Gruppe unter der Woche hat das Museum für sich. Da passieren vor allem in diesen besonderen Gruppen andere Dinge, als wenn quasi im Vorbeigehen die Kunst nur "konsumiert" wird.