Simbach am Inn
Zelten wieder erlaubt?

Jahresrechnungen und eine Anfrage beim Freizeit-Zweckverband

19.04.2021 | Stand 21.09.2023, 23:30 Uhr

Der Zweckverband Freizeit- und Erholungsgebiet Unterer Inn hatte in seiner jüngsten Sitzung eine umfangreiche Tagesordnung. Bei der Zusammenkunft im großen Rathaussaal wurden unter anderem die zwei vergangenen Jahresrechnungen erläutert und festgestellt. Der Verwaltung wurde in beiden Fällen die Entlastung erteilt.

Simbachs Bürgermeister Klaus Schmid musste als direkt betroffener Vorsitzender des Zweckverbandes den Saal bei diesen Punkten verlassen. Für ihn übernahm sein Stellvertreter Johann Springer, Bürgermeister von Kirchdorf, kurzzeitig die Leitung. Als Vorsitzender des Prüfungsausschusses gab Stubenbergs Bürgermeister Willibald Galleitner entsprechende Informationen. Alle Belege seien in Ordnung gewesen, sagte er.

Zur Jahresrechnung 2019: Hier hatte man eine beträchtliche Zuführung von 30846 Euro in den Vermögenshaushalt. Der Überschuss betrug 3520 Euro, weshalb man in die allgemeine Rücklage 34366 Euro stecken konnte.

In der Jahresrechnung 2020 sah es anders aus. Die Zuführung betrug nur noch 953 Euro und es ergab sich wegen außerplanmäßiger Mehrausgaben im Verwaltungshaushalt ein Sollfehlbetrag von 26488 Euro. Die Zuführung an die Rücklage entfiel also und das Minus soll mit dem laufenden Haushalt ausgeglichen werden.

Unter "Mitteilungen" berichtete Klaus Schmid, dass die Dusche am Waldsee saniert wurde. Vandalen hatten den Wasseranschluss beschädigt. Die Angebotssumme für die Reparatur betrug 788 Euro. In diesem Zusammenhang wurde daran erinnert, dass wegen der Rutschgefahr kein Duschgel benutzt werden darf.

Ferner beschloss die Versammlung einen Grundstückstausch zwischen dem Zweckverband und der Stadt Simbach. Dieser war wegen der Flurbereinigung notwendig geworden.

Nicht für alle und mitbestimmten Regeln

Nachdem es im Laufe der Sitzung auch um einige Neuerungen auf der Badeanlage in Bergham-Gstetten gegangen war (Bericht hierzu folgt), regte Verbandsrat Martin Koppmann unter "Anfragen" an, man solle doch dort, um die Attraktivität weiter zu steigern, wieder das Zelten erlauben – allerdings nur für bestimmte Gruppen wie Pfadfinder oder Jugendorganisationen und mit gewissen Regeln. "Wenn wir schon so viel da draußen investieren, sollte man das mal testen", meinte er. Das ist ein heikles Thema, denn wegen anhaltendem Vandalismus und Ruhestörung wurde dort jede Form von Übernachtungen verboten. Der Zweckverband hatte das Problem einfach nicht in den Griff bekommen, zumal das Kiosk nachts nicht besetzt ist und somit kein Aufsichtspersonal vor Ort ist. Hinweisschilder bewirkten nichts und die Arbeit für das Aufräumkommando nahm kein Ende.

Josef Ehrenböck, der den Arbeitstrupp des Zweckverbands leitet, sprach sich deshalb klar gegen das Zelten aus. "Wer bestimmt, wer darf und wer nicht? Und wer kontrolliert die Einhaltung der Regeln? Ich befürchte, wir bekommen wieder Zustände wie vorher."

Koppmann verwies noch einmal, das lasse sich mit "klaren Richtlinien" regeln, etwa indem man Musik aus Lautsprechern verbiete.

Man war sich einig, dass über den Rücken des neuen Pächter-Paares hinweg nichts beschlossen werden sollte. Johann Springer schlug vor, die beiden heuer noch mit den Zeltlern zu verschonen. Klaus Schmid meinte, man müsse sich unbedingt mit ihnen zu diesem Punkt zusammensetzen. Da es hier nur um eine "Anfrage" ging, endete die Diskussion an dieser Stelle. In einer der nächsten Sitzungen aber könnte das Thema auf der Tagesordnung des Zweckverbands stehen.

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