Julbach
Treffen überwiegend im Freien

PNP-Serie "Vereine in Corona-Zeiten": die Julbacher Eltern-Kind-Gruppen

13.01.2021 | Stand 19.09.2023, 21:27 Uhr
Alfons Jäger

Der Besuch auf dem Biohof der Familie Buchmaier war ein Highlight für die Kinder. −Fotos: Fartelj

"Die Kinder vermissen das gemeinsame Spiel mit Gleichaltrigen und den Eltern fehlt der rege Austausch" sagt Lena Fartelj zu den Auswirkungen von Corona auf die Kind-Eltern-Gruppen. Doch trotz der schwierigen Zeit halten die Gruppen großartig zusammen und die Kontakte werden aufrecht erhalten.

Der Julbacher Eltern-Kind-Gruppe gehören etwa 25 Mütter mit zusammen 25 Kindern an. Bis zum Lockdown gab es wöchentliche Treffen im Pfarrheim, wo ein sehr schöner Raum mit Puppen- und Kuschelecken, einer Küche, tollen Bastelmöglichkeiten und viele Spielkisten zur Verfügung stehen. Stolze 32 Treffen waren bis zum verfügten Stillstand noch arrangiert werden. Es gibt zwei Gruppen mit je zehn Eltern und zugehörigen Kindern. Die Leitung der Gruppen teilen sich am Montag Stefanie Klobeck, Manuela Sigl und Danjela Brandstetter; am Freitag Lena Fartelj und Vanessa Werkstetter.

Corona hat den Alltag durchgeschüttelt. Natürlich machten die Gruppen im Lockdown Pause und versuchten es mit virtuellen Treffen. Doch für kleine Kinder ist dies kein Ersatz zum gemeinsamen Spielen, sich Sachen abzuschauen und kleinere Konflikte mit Gleichaltrigen zu lösen. Deshalb traf man sich gleich wieder, sobald dies erlaubt war, auf Spielplätzen und versuchte eine gewisse Regelmäßigkeit aufrecht zu erhalten. Die Eltern trugen wenn nötig Mund-Nasen-Masken und hielten die Abstände ein. Informationen zu den geltenden Regelungen gab es stets von der KEB Rottal-Inn-Salzach e.V.

Trotz der Pandemie gab es etliche Höhepunkte im Jahr. Begonnen hat es mit einer Faschingsfeier im Pfarrheim und kurz darauf mit einem Vortrag von Dr. Ursula Gaisbauer-Riedl zu typischen Erkältungskrankheiten und hilfreichen Hausmitteln dagegen. Dann kam der Lockdown, denn gegen Corona existiert noch kein Hausmittel. Beim Familienspaziergang zu Ostern konnten die Kinder auf die Suche nach Straßenkreide-Eiern am Pfarrheim gehen. Immer wenn es die Lage zuließ, gab es Treffen an der frischen Luft auf Spielplätzen.

Der Zirkus, der das erste Halbjahr am Sportplatz pausieren musste, wurde durch eine kleine Spende unterstützt und die Kinder fütterten die Tiere. Im Sommer wurde ein Ausflug auf den Biohof der Familie Buchmaier in Ecken unternommen. Hier konnten die Kinder tatkräftig bei der Stallarbeit mithelfen und erleben, wo die Milch und die Eier herkommen. Im Herbst ging es zum Schwammerl-Suchen. Ausfallen musste der bei den Kleinen so beliebte Martins-Umzug. Doch auf das Laternenbasteln verzichten wollten die Kinder nicht. So konnten wenigstens im Kreise der Familien Laternenspaziergänge unternommen werden. Der Nikolaus kam auch nicht und schickte stattdessen eine Videobotschaft an die Mädchen und Buben mit dem Hinweis, dass Engerl kleine Geschenke beim Christbaum am Rathausplatz für sie abgelegt hätten. Zum Christfest sollte die Weihnachtsgeschichte nähergebracht werden. Dafür wurde an der Forsthütte an der Höll eigens eine Krippe eingerichtet, die vier Mal umgestaltet worden ist. Die Kinder konnten bei Spaziergängen mit Selbstgebasteltem die Krippe ausschmücken.

Komplett entfallen mussten das gemeinsame Osterfrühstück, eine Zugfahrt und die wöchentliche Besuche in der Bücherei. Ins neue Jahr verschoben wurde der Flohmarkt am Rathausplatz.

Im Großen und Ganzen konnten sich die Gruppen an den Kindergärten orientieren. Die Kinder durften miteinander spielen. Dazu musste aber jedes Mal hinterher alles desinfiziert werden und die Eltern mussten Maske tragen, sobald die Abstände nicht einzuhalten waren. Dies war auf Dauer nicht tragbar, so dass man sich nicht mehr im geschlossenen Raum traf hat, sondern in kleineren Gruppen auf den Spielplätzen.

Für das neue Jahr erhoffen sich die Leiterinnen viel schönes Wetter, damit viele Treffen im Freien möglich werden und dass bald wieder Normalität bei den Begegnungen einziehen kann.