Reut
SV bereitet Corona-konforme Christbaumversteigerung vor

27.11.2020 | Stand 19.09.2023, 21:27 Uhr

Darauf müssen die Mitglieder des Sportvereins heuer verzichten: Auktionator Alois Enggruber in voller Aktion. −Montage: SV

2020 ist ja nun für niemanden ein gewöhnliches Jahr und macht allen auf die eine oder andere Art zu schaffen. Gerade die Sportvereine leben vom Miteinander, von Zusammenhalt und Geselligkeit. "Der Sportplatz ist in der Gemeinde ein Treffpunkt für Jung und Alt", so SV-Vorstand Michael Bachl, "aber heuer war leider nicht viel los, der Spielbetrieb lief nur eingeschränkt oder zeitweise gar nicht, und alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden."

Obwohl insgesamt finanziell gut aufgestellt, reißt Covid-19 eine Lücke, es fehlt ein mittlerer vierstelliger Betrag in der Kasse, der jedes Jahr dank einer gemeinsamen Anstrengung bei Vereinsfesten und durch Kioskbetrieb bei Spielen erwirtschaftet wird. "Das bringt uns jetzt nicht um, auch wenn’s empfindlich weh tut", will Vorstandskollege Gerhard Dorfner klarstellen. "Trotzdem haben wir gehofft, wenigstens die Christbaumversteigerung irgendwie abhalten zu können, allein schon, damit man wieder einmal zusammenkommt und feiert."

Da die Infektionslage aber weiterhin kritisch ist, hat der SV Reut aus der Not heraus eine Idee geboren. "Es gibt in diesem Jahr eine Versteigerung der etwas anderen Art, eine Versteigerung 2.0 quasi", verrät Christian Prebeck, der dritte SV Vorstand im Bunde. "Alle Spenden, die in der Adventszeit auf dem Konto des SV Reut eingehen, werden – wie bei einer echten Christbaumversteigerung – als Gebot gewertet." Aber anders als sonst wird nicht nur das höchste Gebot belohnt, sondern alle Waren, die der Sportverein für die Versteigerung 2.0 zur Verfügung hat, auf die "Bieter" verteilt.

Heißt: Vermutlich fast alle Spender und Spenderinnen bekommen eine kleine Bescherung. Das kann ein traditioneller Versteigerungsartikel, wie Rannerbrot, Brotzeitteller, Geselchtes, Honig oder eine Gipfelwurst sein. Auch ein selbstgebautes Vogelhäusl von Karl Eckl, das Versteigerer Alois "Hauwa" Enggruber vor zwei Jahren als High-Endprodukt mit "Edelstahlfuß, Kupferdach, automatischer Belüftung, zwei Anflugstangen und Jahresvorrat Biofutter" anpries, wartet wieder auf einen neuen Besitzer, genauso wie viele andere Überraschungen.

"Wer mag, kann bei der Überweisung angeben, für was er steigern will", erklärt Bachl. Aber natürlich stehen Versteigerungsartikel nicht unbegrenzt zur Verfügung. "Garantie gibt’s keine. Was aus ist, ist aus", fügt deshalb Prebeck zwinkernd hinzu. "Trotzdem nehmen wir uns schon vor, möglichst vielen Spenderinnen und Spendern eine kleine Freude zu bereiten."

Und wer mitmacht, tut nicht nur dem Verein etwas Gutes, sondern unterstützt außerdem Menschen, die in Not geraten sind, denn zehn Prozent der in der Adventszeit eingezahlten Spenden, gehen an die Initiative "Hilfe für Bedürftige" der Schlagmann-Edmüller-Stiftung.

Wer also in vorweihnachtlicher Stimmung dem Sportverein und bedürftigen Menschen unter die Arme greifen will, überweist eine kleine Spende auf das Konto des SV Reut (IBAN: DE77 7406 1813 0000 202533, BIC: GENODEF1PFK), schreibt in den Verwendungszweck "Spende SV Reut" plus gegebenenfalls den Wunschartikel und gibt auf jeden Fall die Adresse an, es sei denn, er oder sie ist bekannt im Ort.

Bis Weihnachten liefern die SV-Reut-Vorstandsnikoläuse dann die Waren aus – selbstredend unter Einhaltung des mit der Gemeinde abgestimmten Hygienekonzeptes.

Natürlich hofft der Sportverein, so die Lücke in der Kasse etwas zu schließen, bestätigt Dorfner. "Mit dieser Aktion wollen wir aber auch ein Lebenszeichen an unsere Mitglieder rausschicken. Hallo! Ja, es gibt uns noch und wir freuen uns drauf, wenn Vereinsfeste endlich wieder möglich sind."

− red